Bereits 2018 hat die Reihe der Familienspiele des Friedberger Pegasus Verlages weiteren Zuwachs erhalten und zwar in Form des Titels Showtime des Autorenduos Anna Oppolzer und Stefan Kloß. In einer kompakten Standardbox mit witzig gestaltetem Cover kommt das gesamte Spielmaterial daher, das aus 4 Figuren, 5 zusammensteckbaren Spielplanteilen, 17 Plättchen, 68 Karten sowie 16 zusätzlichen Promokarten besteht.
Wer kennt das nicht? Man freut sich auf einen schönen Kinoabend in netter Gesellschaft, doch dann sorgen die falschen Sitznachbarn dafür, dass man einen Horrortrip erlebt. Der Hüne vor einem versperrt einem die Sicht, die Labertasche auf dem Nebensitz kommentiert die gesamte Handlung auf der Leinwand, von Kinobesuchern, die bestimmte Vorlieben bezüglich ihres Sitzplatzes haben, ganz zu schweigen. Sprich, es gilt, mit Bedacht seinen Sitzplatz auszuwählen, um am Ende einen wirklich vergnüglichen Abend im Kino zu verbringen.
In Showtime versuchen maximal 4 Spieler über 3 Runden, ihre Kinogäste möglichst optimal im Kino zu platzieren. Nach Aufbau des Spielplans erhält jeder Spieler zu Beginn einer Partie die Personenkarten, die Übersichtskarte und die Spielfigur seiner Farbe. Die Spieler mischen ihre Personenkarten und nehmen 4 auf die Hand. Die übrigen dienen als persönlicher Nachziehstapel. Nachdem die Kinotickets in den Spielerfarben und die Spielfiguren entsprechend auf dem Plan platziert sind, werden die Karten mit den Filmplakaten gemischt und eine gezogen, die ebenfalls auf dem entsprechenden Feld des Spielplanes platziert wird. Der größte Kinofan erhält den Popcorntüten-Marker und fungiert als Startspieler. Er führt nun nacheinander seine 3 Aktionen aus. Zuerst platziert er unter Beachtung eventueller Sondereffekte der Personenkarte eine Person auf einem freien Sitzplatz. Danach prüft er, ob der gezeigte Film dem Lieblingsgenre der gesetzten Person entspricht und ändert gegebenenfalls die Position seiner Spielfigur auf dem roten Teppich um die dazugewonnenen Punkte. Zuletzt zieht er eine Karte vom Nachziehstapel. Dies erfolgt nun reihum, bis das Kino voll besetzt ist, worauf sich eine Wertung anschließt. Danach werden die Personenkarten vom Plan genommen, ein neues Kinoplakat gezogen und die zweite Runde beginnt. Wer nach Ende der dritten Runde am weitesten vorne auf dem roten Teppich ist, gewinnt die Partie.
Showtime ist ein wirklich witzig gemachtes, leicht verständliches und schnell zu erlernendes Familienspiel, das gekonnt mit Stereotypen spielt, die jeder, der wenigstens einmal in seinem Leben ein Kino von innen gesehen hat, so oder so ähnlich schon selbst erlebt hat. Trotzdem bleibt aber auch der strategische Aspekt nicht auf der Strecke, denn die eigenen Kinogäste gilt es vorausschauend zu platzieren, um am Ende den maximalen Wert an Vergnügungspunkten zu erzielen. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass Showtime nur mit maximal 4 Spielern spielbar ist. Aber vielleicht bringt Pegasus ja irgendwann noch eine Erweiterung für einen 5 und 6 Kinofan heraus.
Titel: Showtime
Autoren: Anna Oppolzer, Stefan Kloß
Verlag: Pegasus Spiele