Im Vertrieb von Asmodee findet sich seit kurzem das semikooperative Strategiespiel Black Angel des Verlages Pearl Games, für das das Autorentrio Sébastien Dujardin, Xavier Georges und Alain Orban verantwortlich zeichnet. Es kommt in einer gewichtig, voluminösen Box daher, in der sich das umfangreiche Spielmaterial verbirgt. Dieses umfasst u.a. den Black-Angel-Spielplan, 4 Spielertableaus, 7 doppelseitige Spielplanteile, 77 Plättchen, 90 Karten, Marker, Würfel, Figuren, die Spielanleitung und noch einiges mehr.
Die Ressourcen der Erde sind erschöpft und der Planet nahezu unbewohnbar. In dieser ausweglosen Lage für die Menschheit haben sich die großen Nationen zusammengetan und ein gigantisches, intergalaktisches Kolonieschiff gebaut, die Black Angel. Diese soll menschliches Erbgut auf einer mehrere tausend Jahre dauernden Reise jenseits aller bekannten Welten transportieren. Ihre Crew besteht ausschließlich aus Robotern, die von mehreren KIs geleitet werden, deren Entscheidungen in Systemprotokollen bewertet werden. Ist das Ziel der Reise in Form des bewohnbaren Planeten Spes irgendwann einmal erreicht, wird die KI mit den meisten Systemprotokollen schließlich die Kontrolle übernehmen und die Menschheit wiedererwecken.
Um eine Partie Black Angel zu starten, an der maximal 4 Spieler teilnehmen können, müssen zunächst der Black Angel-Spielplan sowie der Weltraumspielplan und die Spielertableaus gemäß Anleitung vorbereitet und aufgebaut werden. Danach läuft das Spiel rundenbasiert ab. Beginnend mit dem Startspieler führen reihum alle Spieler eine der beiden möglichen Zugsequenzen durch, die wiederum in einzelne Schritte unterteilt sind. Hierbei können in Sequenz A dem eigenen Spielertableau neue Karten hinzugefügt, Aktionen auf der Black Angel oder im Weltraum durchgeführt und Karten gezogen werden, in Sequenz B hingegen Würfel neu gewürfelt, das eigene Spielertableau zurückgesetzt und die Black Angel in Richtung des Planeten Spes bewegt werden. Die Partie endet, sobald die Black Angel den Planeten Spes erreicht hat oder keine Verwüsterkarten mehr vorhanden sind, wobei die aktuelle Runde noch vollständig durchgespielt wird. Es gewinnt derjenige Spieler, der die meisten Punkte erzielt hat.
Auf den ersten Blick hört sich die Beschreibung von Black Angel recht simpel an, doch dieses Spiel hat es in sich. Die Regeln sind komplex und es empfiehlt sich auf jeden Fall, zunächst eine Testrunde zu spielen, um sich mit den grundlegenden Mechanismen vertraut zu machen. Nur so hat meinen einen Überblick über die möglichen Spielzüge, wenn man der Reihe ist und kann sich selbst eine Taktik zurechtlegen, mit der man möglichst viele Systemprotokolle und sonstige Punkte für die Endabrechnung zusammensammeln kann. Dabei bleibt es jedem selbst überlassen, ob er auf Kooperation mit seinen Mitspielern setzt oder versucht, sich als Einzelkämpfer ohne Rücksicht auf die anderen durchzusetzen. Dass das Spiel nur für maximal 4 Spieler ausgelegt ist, ist ein kleiner Wermutstropfen, doch wären bei noch mehr Spielern die Wartezeiten, bis man wieder an die Reihe kommt, definitiv zu lang.
Titel: Black Angel
Autoren: Sébastien Dujardin, Xavier Georges, Alain Orban
Verlag: Pearl Games – Vertrieb Asmodee