2019 hatte Amigo Carnival of Monsters des Erfolgsautors Richard Garfield herausgebracht. Manch einer hatte damit gerechnet, dass es 2020 eine Erweiterung hierfür geben würde, was aber bisher noch nicht in Aussicht ist. Stattdessen ist letztes Jahr in Form von Monster Expedition von Alexander Pfister sozusagen eine Art von Spin-off herausgekommen. Dieses kommt in einer quadratischen Box daher, die einen gleich wieder mit einem stimmungsvoll gestalteten Cover in die Welt der Monster entführt. In ihr finden wir den Spielplan, 72 Karten, 11 Würfel und 36 Marker.
Die neuen Mitglieder der Königlichen Monstrologischen Gesellschaft brechen wieder einmal zu einer Expedition auf. In den Wolkenlanden, der Tiefsee und dem verwunschenen Wald wurden Monster gesichtet, die gefangen werden müssen. Doch nur einer der Expeditionsteilnehmer wird dabei am Ende die größte und beeindruckendste Sammlung Monster vorweisen können.
Jeder der maximal 4 Monsterjäger erhält zunächst seine Wappenmarker und ein Set Versorgungscamp-Karten, die er mit der A-Seite nach oben vor sich auslegt. Der Spielplan wird in der Tischmitte platziert, daneben die 6 Startmonster und die Karte für den Monsterhändler. Die übrigen Expeditionskarten werden gemischt und je nach Spielerzahl die laut Regel vorgegebene Anzahl Karten als verdeckter Kartenstapel auf den Spielplan gelegt. Von diesem werden nun noch 3 Karten gezogen, um die Auslage zu komplettieren. Die restlichen Karten bilden den Reservestapel. In seinem Spielzug führt der aktive Spieler stets 4 Phasen aus. In Phase 1 wählt er das Camp aus, mit dem er auf Jagd gehen will. Dieses gibt vor, mit wie vielen Würfeln er in Phase 2, der Monsterjagd, würfeln kann. Er kann dabei ein oder mehrere Monster, die zum gewählten Camp passen, aus der Wildnisauslage fangen, wenn sein Würfelergebnis mindestens so hoch ist, wie die Monsterstufe des Monsters. Alternativ kann er auch einen Käfig vom Nachziehstapel kaufen. In Phase 3 überprüft der Spieler, ob das Würfelergebnis auch noch genutzt werden kann, um sein Camp zu verbessern. Abschließend füllt er in Phase 4 die Wildnisauslage mit neuen Karten vom Nachziehstapel wieder auf, auf die er einen seiner Wappenmarker legt. Dann ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, wird die aktuelle Runde unter Verwendung des Reservestapels als Nachziehstapel noch zu Ende gespielt. Danach zählen alle Spieler die Siegpunkte auf ihren Monsterkarten und Käfigen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Monster Expedition ist in der Tat ein Spin-off von Carnival of Monsters, führt es doch dessen Stimmung und auch Artwork sehr gekonnt weiter. Spieltechnisch kommt es allerdings als klassisches Würfelspiel daher, das damit natürlich auch einen extrem hohen Glücksfaktor und weniger strategische Ansprüche hat. Trotz allem bietet es aber viel Spielspaß und ist gerade als schnelles Spiel für Zwischendurch sehr gut geeignet, wozu auch die einfachen, leicht verständlichen Regeln beitragen. Ein Wermutstropfen ist natürlich die Spielerzahl, die hier auf maximal 4 begrenzt ist.
Titel: Monster Expedition
Autor: Alexander Pfister
Verlag: Amigo