Unter den Neuheiten, die Jolly Dutch auf der SPIEL `21 in Essen vorgestellt hat, war auch das Flip`n Write Polders, das von Inge van Dasselaar zusammen mit Alexander Kneepkens entwickelt wurde. Mit einer netten, zur Deich- und Polderthematik des Spiels passenden Covergrafik versehen, präsentiert sich die Box von Polders, welche im klassischen Rechteckformat gehalten und recht kompakt ist. In ihr finden wir die Wertungstafel, 4 abwischbare Spielpläne, 4 Stifte, 8 Markersteine, 32 Karten und das Regelheft in Englisch und Niederländisch.
Meister Leeghwater ist es gelungen, durch Deiche und Windmühlen das Land trockenzulegen und Polderflächen zu schaffen. Nun ist die Zeit gekommen, dass die Investoren das Land unter sich aufteilen. Wer wird sich hier wohl am Ende die besten Grundstücke sichern?
Zu Beginn einer Partie wird die Wertungstafel in die Tischmitte gelegt und die Markersteine der Spieler auf ihr platziert. Die Spieler erhalten jeder einen Spielplan und einen Stift ihrer Farbe. Zuletzt werden noch die Polder- und Auftragskarten gemischt. Sie dienen als verdeckte Nachziehstapel, wobei vom Polder-Deck die obersten 3 Karten, von den Aufträgen die obersten 2 Karten zu Spielstart offen neben die jeweiligen Stapel gelegt werden. Polders wird über 5 Runden gespielt. In diesen wird das Polder-Deck immer komplett abgehandelt. D.h. die Spieler wählen eines der ausliegenden Polder-Muster aus und zeichnen auf ihrem Spielplan auf leeren Feldern Zeichen in diesem Muster ein. Diese Zeichen können ein Garten, eine Windmühle oder ein Getreidefeld sein. Dann reichen die Spieler ihren Spielplan an den linken Nachbarn weiter und 3 neue Polderkarten werden aufgedeckt. Ist das Polder-Deck so aufgebraucht, wird es wieder gemischt und die nächste Runde beginnt, in der – außer in der finalen 5. Runde – auch noch eine neue, zusätzliche Auftragskarte aufgedeckt wird. Nach Ende der 5. Runde erfolgt eine Auswertung und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Ich muss zugeben, dass Flip`n Write- und Roll`n Write-Spiele bei mir grundsätzlich immer einen Bonus haben, weil ich das Spielprinzip mag. Was Polders noch zusätzlich interessant macht, ist die Tatsache, dass man den Spielplan immer weitergibt, so dass man hier versuchen muss, auf 4 Spielplänen gleichzeitig das Optimum für sich herauszuholen. Und das ist gar nicht so einfach, vor allem wenn man auch noch die Auftragskarten im Auge hat, die einem ja am Ende Zusatzpunkte bringen. Von daher haben wir es hier mit einem recht anspruchsvollen Vertreter dieser Spielegattung zu tun, was man dann auch bei der Wertung merkt. Ohne Taschenrechner ist man hier aufgeschmissen, weil das reine Zählen von ausgemalten Feldern nicht reicht. Je nachdem, was man ausgemalt hat, wird das Ergebnis nämlich noch durch Multiplikationsfaktoren modifiziert. Was etwas verbesserungswürdig an diesem ansonsten wirklich guten Spiel ist, ist die Tatsache, dass man den gelben Stift auf den bräunlichen Spielfeldern je nach Beleuchtung nur schlecht sieht und der schwarze Stift zu gut deckt, so dass man die Gebäude auf den Feldern kaum noch erkennt.
Titel: Polders
Autoren: Inge van Dasselaar, Alexander Kneepkens
Verlag: Jolly Dutch