2020 ursprünglich beim portugiesischen Pythagoras-Verlag erschienen, findet sich das Legespiel Café in seiner deutschen Version seit Herbst 2021 im Vertriebsprogramm von Hutter. Wenig überraschend bei diesem Titel geht es um das Thema Kaffee bzw. die Kaffeehaustradition der Belle Époque, was sich denn auch als roter Faden durch die Gestaltung des Boxcovers und des gesamten Spielmaterials zieht. Dieses besteht aus 56 Karten, 144 Spielsteinen, einer Startspielerfigur und dem zweisprachigen Regelheft.
Der Weg von der Kaffeebohne zum duftenden Kaffee ist lang und beschwerlich. Erst müssen die Bohnen angebaut, dann getrocknet und geröstet werden und zuletzt gilt es, die richtige Mischung der verschiedenen Sorten zusammenzustellen. Denn die Kundschaft in Portugals Kaffeehäusern ist anspruchsvoll…
Zum Spielstart erhält jeder Spieler eine Start- und zugehörige Firmenkarte, je einen Kaffeebohnenwürfel der 4 verschiedenen Sorten und einen großen, weißen Würfel, den er auf das Einserfeld seiner Firmenkarte legt. Die Startkarte dient dagegen als erste Karte seines Firmengeländes. Die restlichen Kaffeebohnenwürfel werden griffbereit in die Tischmitte gelegt, daneben kommt der verdeckte Stapel der Planungskarten. Sobald ein Startspieler bestimmt ist, der die Startspielerfigur erhält, kann es losgehen. Der jeweilige Startspieler deckt in seiner Runde 3 Planungskarten auf. Aus diesen wählt sich sein linker Nachbar eine aus oder kauft eine, dann wird die Auslage wieder auf 3 Karten aufgefüllt, aus denen der nächste Spieler eine auswählt, usw.. Hat so auch der Startspieler eine Karte gewählt, kommen die verbliebenen beiden Karten auf den Ablagestapel. Die gezogenen Karten müssen die Spieler sofort an ihr Firmengelände anlegen, wobei die neue Karte mindestens 2 Felder einer bereits ausliegenden Karte überdecken muss. Haben alle Spieler ihre Karten gelegt, führen sie Aktionen aus. Die Anzahl der möglichen Aktionen richtet sich dabei nach der Anzahl an Kaffeetassen auf dem eigenen Firmengelände. Aktionen können der Anbau, das Trocknen, das Rösten oder das Ausliefern des Kaffees an ein Kaffeehaus sein. Nach 8 Runden endet das Spiel mit der Schlusswertung. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Café ist allein schon optisch ein Traum, fängt doch das komplette Spielmaterial die Stimmung der Belle Époque gekonnt ein. Und auch spieltechnisch hat uns dieses Spiel sehr gut gefallen. Hier muss man stets genau überlegen, welchen der Verarbeitungsschritte man wann am sinnvollsten macht, um die vorhandenen Aktionspunkte möglichst effektiv zu nutzen. Und auch das eigene Firmengelände will gut geplant sein, wobei einem hier natürlich die Mitspieler immer wieder gehörig in die Suppe spucken können, wenn sie einem die ersehnte neue Karte vor der Nase wegschnappen und man seine kompletten Planungen wieder über den Haufen werfen kann. Von daher kommt hier nie Langeweile auf, weil man auch während man nicht selbst am Zug ist, die Mitspieler immer genau im Auge haben muss.
Titel: Café
Autoren: Rôla & Costa
Verlag: Hutter