Seit 2018 gibt es Taverna Ludica Games. Das kleine Familienunternehmen aus Aurich hat sich ganz dem Ziel verschrieben, Spiele auf den deutschen Markt zu holen, die es sonst nie hierher geschafft hätten. Eines von ihnen ist Sencha, das im spanischen Original 2019 bei Last Level Games erschienen ist. Dieses kleine Wirtschaftsspiel mit Workerplacement-Mechanismen kommt in einer sehr kompakten, rechteckigen Box daher, in der sich 37 Karten, 47 Holzwürfel, 20 Tokens, ein Beutel und das Regelheftchen finden.
Während der Edo-Periode herrschten in Japan die Shogune und auch sie wussten schon damals den Genuss von Tee sehr zu schätzen. Wird es Dir gelingen, zum mächtigsten Tee-Produzenten des Reiches der aufgehenden Sonne aufzusteigen?
Zur Spielvorbereitung erhält jeder Spieler eine Tempelkarte, eine Startarbeiterkarte, einen der Häusertokens in der Farbe seiner Wahl und 2 kleine graue Markerwürfel, die auf die Geld- bzw. Siegpunktleiste der Tempelkarte gelegt werden. Die übrigen Tokens werden auf die Häuserreservekarte in die Tischmitte gelegt. Zu dieser kommen auch noch die Gebietskarte, die nach Typ getrennten Arbeiterkarten, die Teemarktkarten als verdeckter Stapel und so viele Plantagenkarten, wie es Mitspieler gibt. Auf jede Plantagenkarte werden dann noch 2 zufällig aus dem Stoffbeutel gezogene Teewürfel gelegt und die oberste Karte vom Teemarktstapel aufgedeckt. Nun kann die Partie starten. Der aktive Spieler hat in seinem Zug eine Aktion, wobei er aus 5 Alternativen wählen kann. So kann er ein Haus kaufen oder ein Haus aus seinem eigenen Vorrat bauen oder einen neuen Arbeiter einstellen oder Tee produzieren und sammeln oder den gesammelten Tee verkaufen. Diese Aktionen kosten bzw. bringen ihm Geld oder sorgen für Siegpunkte. Sobald ein Spieler die Nachfrage der letzten Teemarktkarte erfüllt oder 7 Siegpunkte erreicht hat, wird die Runde noch zu Ende gespielt und es erfolgt eine Endwertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Ganz so wie man eine gute Tasse Tee am besten in Ruhe genießt, ist auch Sencha ein Spiel, bei dem man herrlich entschleunigen kann. Nichtsdestotrotz ist es aber keinesfalls langweilig, denn hier muss man immer genau im Auge haben, was die Mitspieler so treiben, denn sonst sind die schon sicher geglaubten Einnahmen aus dem Teeverkauf oder die Siegpunkte plötzlich weg, weil einem die anderen zuvorgekommen sind. Von daher haben wir eine gut gemachte Wirtschaftssimulation, die nicht zuletzt auch durch das mit wirklich viel Liebe zum Detail gestaltete Spielmaterial zu punkten vermag.
Titel: Sencha
Autoren: Paco Yanez
Verlag: Last Level Games / Taverna Ludica Games