Unter den vielen Titeln, die der Erfolgsautor Reiner Knizia in den letzten Jahren herausgebracht hat, findet sich auch das Roll`n Write Lost Cities, das beim Stuttgarter Kosmos Verlag erschienen ist. Da der Autor dieser Zeilen ein Faible für diesen Spieletyp hat, musste er es natürlich einmal genauer unter die Lupe nehmen. Die Verpackung ist jedenfalls schon einmal sympathisch kompakt und stimmt einen mit der Illustration einer südamerikanischen Stufenpyramide gleich auf die Hintergrundthematik der Forschungsreisen ein, die diesem Spiel zugrunde liegt. In der Box finden wir einen Block mit den Spielplänen, 6 Würfel und die Anleitung, womit auch schon das gesamte Spielmaterial aufgezählt ist.
Eine Expedition im Dschungel will gut geplant sein. Vor allem wann man startet und wie weit man voranschreitet, sollte man sich gut überlegen und dabei auch immer im Auge haben, was die Konkurrenten so treiben…
Zu Beginn einer Partie Lost Cities erhält jeder Spieler ein Blatt vom Spielplanblock und einen Stift. Der Startspieler greift sich dann die Würfel und es kann losgehen. Der jeweils aktive Spieler würfelt mit allen 6 Würfeln. Aus dem Würfelergebnis wählt er sich einen Farb- und einen Zahlenwürfel aus und trägt das gewählte Ergebnis in die Spalte der entsprechenden Expedition ein. Alle anderen Spieler wählen sich aus den verbliebenen Würfeln einen Farb- und einen Zahlenwürfel aus und verfahren analog. Hierbei ist zu beachten, dass die Spalten von unten nach oben befüllt werden müssen und im nächsthöheren Kästchen immer nur ein Würfelergebnis, das gleich hoch oder höher ist als im vorherigen Kästchen, eingetragen werden darf. In die Verdopplungsfelder ganz am Beginn der Spalten kann nur eine 0 eingetragen werden und das auch nur, solange die Spalte noch leer ist. Jeder Spieler kann in einer Runde auch passen und anstatt eine Würfelkombination zu wählen, auch eines der Würfelfelder auf seinem Spielplan abstreichen. Erreicht ein Spieler beim Befüllen einer Spalte ein Amphorenfeld, streicht er eine Amphore auf seinem Spielplan ab, erreicht er ein Beschleunigungsfeld, darf er in einer beliebigen Expeditionsspalte eine beliebige Zahl zusätzlich eintragen. Sobald alle Spieler alle Würfelfelder auf ihren Spielplänen abgestrichen haben, oder die Spielerunde alle 8 Bonusbrücken überschritten hat, endet die Partie. Es erfolgt eine Wertung und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Der Kauf von Lost Cities hat sich – zumindest für mich – voll und ganz gelohnt. Wir haben hier einen wirklich sehr gut gemachten Vertreter des Roll`n Write-Spielprinzips vor uns, der sich flott und flüssig spielen lässt, einfache Regeln hat und auch nach einer Vielzahl von Partien nicht langweilig wird. Das Befüllen der einzelnen Expeditionsspalten will dabei genau überlegt sein, denn manchmal ist es besser, eine Expedition gar nicht erst zu beginnen und so mit 0 Punkten zu werten, als sie zu starten, aber dann nicht voranzukommen und so Minuspunkte zu kassieren. Wobei bei diesem Spiel der Glücksfaktor natürlich nicht zu unterschätzen ist, wenn manchmal die erhoffte Zahl und Farbe einfach nicht fallen wollen, oder einem vom aktiven Spieler vor der Nase weggeschnappt werden.
Titel: Lost Cities
Autor: Reiner Knizia
Verlag: Kosmos