In den letzten Monaten haben wir verschiedene Rezensionen zum Aufbaustrategiespiel Siderische Konfluenz des Autors Tauceti Deichmann, das bei Frosted Games erschienen ist und von Pegasus vertrieben wird, gelesen, die durchaus kontrovers waren. Grund genug also, uns einmal selbst eine Meinung über dieses Spiel zu bilden, das Pegasus in seine Kennerspiel-Reihe eingeordnet hat. Die Box ist jedenfalls schon einmal sehr gewichtig und mit einer zu der SciFi-Thematik passenden Covergrafik versehen. Öffnen wir sie, finden wir auch schnell den Grund für das Gewicht, denn das Spielmaterial ist mehr als umfangreich. Es besteht unter anderem aus weit über 200 Plättchen, ebenfalls weit über 200 Würfeln, über 300 Karten, 21 Tableaus und vielem mehr. Dazu kommt dann noch ein Anleitungsheft und ein Erklärblatt für den Spielablauf.
Für 30 Millionen Jahre beherrschten die Faderan als die einzigen intelligenten Lebewesen den Elysium-Sektor, bis sie auf 8 weiteren Welten neue Spezies entdeckten, die sich zwischenzeitlich entwickelt hatten. Anstelle auf Krieg und Zerstörung zu setzen, schlossen sich die 9 Spezies in der Siderischen Konfluenz zusammen, um technologischen Fortschritt zu teilen und eine große, gemeinsame galaktische Zivilisation zu bilden…
Zur Vorbereitung einer Partie sucht sich zunächst jeder Spieler eine Spezies aus, die er spielen möchte, und macht sich mit deren speziellen Eigenheiten, die auf dem zugehörigen Tableau der Spezies nachzulesen sind, vertraut. Anschließend wird das Spielmaterial gemäß Anleitung an die einzelnen Spieler verteilt, bzw. als allgemeiner Vorrat in der Tischmitte platziert. Danach läuft das Spiel in 6 Runden ab, die sich jeweils in 3 Phasen gliedern, welche alle Spieler zeitgleich abhandeln. Phase 1 ist die so genannte Transaktionsphase. Hier handeln die Spieler miteinander, wobei fast alles gehandelt werden kann, wie z.B. Ressourcen, Konverter, Versprechen, usw.. Diese Handel sind aber bindend und wer sich nicht daran hält, verliert Siegpunkte. Nun schließt sich Phase 2, die Produktionsphase, an, in der die Spieler Ressourcen verwenden, um ihre Konverter zu aktivieren und so Output zu erzeugen. Die Runde endet mit Phase 3, der so genannte Konfluenzphase. Hier werden Technologien mit den Mitspielern geteilt und es finden Auktionen für neue Kolonien und Forschungsteams statt, wofür die Spieler ihre Raumschiffe als Gebote einsetzen. Am Ende der 6. Runde erfolgt eine Wertung, wobei auch Ressourcen in Siegpunkte umgewandelt werden, und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Um es vorweg zu nehmen, um die Siderische Konfluenz zu spielen, braucht es Zeit. Die Regeln an sich sind zwar nicht wirklich komplex, aber bis man die Mechanismen des Spiels verstanden hat und wie man wann und wo Ressourcen am besten einsetzt und auf Kolonien oder Forschungsteams bietet, dauert. Hier empfiehlt sich eine kleine Testrunde, bevor man voll einsteigt. Zudem kann sich gerade die Handelsphase zu Beginn jeder Runde sehr in die Länge ziehen. Das Zweite, das es braucht, um dieses Spiel zu spielen, ist Platz! Schon der Startaufbau hat unseren Spieletisch, den wir auf die maximale Länge ausgezogen hatten, fast komplett gefüllt. Und je länger das Spiel geht, desto mehr Platz braucht dann auch jeder Spieler vor sich. Alles in allem ist die Siderische Konfluenz aber ein wirklich gut gemachtes Strategiespiel, das einen über Stunden fesseln kann. Und was ebenfalls erfreulich ist, ist die Tatsache, dass bis zu 9 Spieler an einer Partie teilnehmen können.
Titel: Siderische Konfluenz
Autor: Tauceti Deichmann
Verlag: Frosted Games / Pegasus