Auf den B-Rex Days letztes Jahr im September hatten wir die Gelegenheit, das Schnipsspiel Crash Octopus des Autors Naotaka Shimamoto erstmals zu testen. Mittlerweile ist die in einigen Details nochmal überarbeitete deutsche Version bei Funbot erschienen, so dass wir sie nun nochmal in Ruhe etwas genauer unter die Lupe nehmen wollen. Geliefert wird das Spiel in einer quadratischen Box, auf deren Cover uns dann auch gleich der namensgebende Octopus anblickt. In der Box finden wir einen Würfel, eine Krabbe, den Octopus (Kopf und 8 Tentakel), einen Timer, 8 Flaggen, 4 Schiffe, 4 Anker, 20 Schätze, Erweiterungsmaterial und das Regelheft.
Im Meer treiben zahlreiche Schätze, die geborgen werden wollen. Doch ein gigantischer Octopus bewacht diese Schätze eifersüchtig und dann gibt es da noch andere wagemutige Kapitäne, die euch die Beute streitig machen wollen. Wer wird wohl als Erster von euch mit seinen Schätzen sicher wieder heimkehren?
Zur Spielvorbereitung wird die Schnur mit Perlen, die den Timer bildet, kreisförmig als Spielfeldbegrenzung in die Tischmitte gelegt und die Krabbenminiatur hinter die letzte blaue Perle auf die Schnur gesetzt. Dann werden der Kopf des Octopus in der Mitte des Spielfeldes und die Tentakel kreisförmig darum platziert. Anschließend stellen alle Spieler ihr Schiff zusammen mit ihrem Anker ins Spielfeld und nehmen ihre Flaggen. Zuletzt werden noch die Schätze zufällig im Spielfeld verteilt, indem sie ein Spieler aus seinen Händen auf den Kopf des Octopus fallen lässt, und der Würfel bereitgelegt und es kann losgehen. Der aktive Spieler schnipst entweder in seinem Zug mit seiner Flagge einen der Schätze, oder navigiert sein Schiff. Trifft er beim Schnipsen sein Schiff, darf er den Schatz auf dieses aufladen. Beim Schnipsen muss er allerdings beachten, dass er Schätze, die schon auf seinem Schiff liegen, und den Schatz, der seinem Schiff am nächsten liegt, nicht schnipsen darf. Ebenso darf er Schätze, die beim Schnipsen von seinem Schiff fallen, nicht wieder aufladen. Danach rückt er die Krabbe eine Perle vor, was einen Angriff des Octopus auslösen kann. Hierzu lassen reihum alle Spieler den Würfel auf den Octopus-Kopf fallen. Trifft er ein Schiff und Schätze fallen herunter, dürfen diese nicht wieder aufgeladen werden, bleibt er auf der schwarzen Seite liegen, kann der Spieler ein Tentakel an die Stelle bewegen, bei der rosa Seite hingegen den Octopus-Kopf. Will der Spieler sein Schiff navigieren, schnipst er den Anker und stellt sein Schiff dann an die neue Position. Die Partie endet, sobald ein Spieler 5 unterschiedliche Schätze auf seinem Schiff hat, mit seinem Sieg oder wenn die Krabbe über die letzte Perle bewegt wird. Hierbei gewinnt, wer die meisten Schätze auf seinem Schiff hat und bei Gleichstand, wer die wertvolleren Schätze hat.
Crash Octopus ist kein Spiel, das sich durch außergewöhnlich komplizierte Spielregeln auszeichnet. Diese sind einfach und schnell erlernt. Vielmehr steht hier der pure Spielspaß im Vordergrund, der aber nur aufkommt, wenn man es mit der passenden Spielergruppe spielt, die sich auf dieses wirklich simple Schnipsspiel einlässt. Hier geht es nämlich nicht darum, eine geniale Taktik zu entwickeln, sondern nur darum, geschickt genug die benötigten Schätze so gegen sein Schiff zu schnipsen, dass die schon verladenen nicht unter dem hämischen Gelächter der Mitspieler wieder herunterfallen. Sprich, am Ende entscheidet nur der Zufall und das persönliche Glück, ob man Erfolg hat oder nicht. Wer sich daran nicht stört, hat hier ein schön gemachtes Spiel, das einem nicht zuletzt auch durch das nahezu komplett aus Holz gefertigte Spielmaterial, lange Freude bereiten wird.
Titel: Crash Octopus
Autor: Naotaka Shimamoto
Verlag: Itten / Fun Bot