Unter den 2022er-Frühjahrsneuheiten des Stuttgarter Kosmos-Verlages fand sich auch das Kartenspiel Allie Gator des Autors Klaus Kreowski, das wir uns heute mal etwas genauer anschauen wollen. Geliefert wird es in einer kompakten, rechteckigen Box mit recht düsterem Coverdesign, welche auch gleich Teil des Spielmaterials ist. Dieses umfasst zudem noch 88 Karten, 3 Tableaus, einen Chip, 4 Punktezähler mit je 3 farblich passenden Zähnen und das Regelfaltblatt.
Allie Gator liegt im Schilf auf der Lauer und wartet auf ihr nächstes Opfer. Glücklicherweise habt ihr schöne Dinge dabei, um sie abzulenken. Doch nicht immer hat man das passende Objekt zur Hand und dann schnappt Allie gnadenlos zu!
Zum Beginn der Partie erhält jeder Spieler einen Punktezähler mit den zugehörigen Zähnen. Dann wird die Box aufgeklappt als Spielfeld in der Tischmitte platziert, die Karten gemischt, als Nachziehstapel bereitgelegt und jeweils eine Karte offen auf die beiden Zielfelder, sowie der Chip auf einen der entsprechenden Platzhalter im Spielfeld gelegt. Anschließend erhalten alle Spieler 5 Karten vom Nachziehstapel auf die Hand, die Tableaus werden bereitgelegt und die Partie kann starten. In seinem Zug muss der aktive Spieler entweder eine seiner Handkarten ausspielen oder, wenn er dies nicht kann oder will, die Karten, die unterhalb des Chips liegen nehmen, offen vor sich ablegen und, nachdem er den Chip ins andere Platzhalterfeld verschoben hat, das freie Zielfeld mit einer neuen Zahlenkarten von seiner Hand bestücken. Spielt der Spieler dagegen eine seiner Handkarten, so muss er eine Zahlenkarte unterhalb einer der beiden Zielkarten ablegen. Ihr Wert muss dabei kleiner als der der Zielkarte, aber höher als der der Karte, die ggf. schon unterhalb der Zielkarte liegt, sein. Spielt er dagegen eine Sonderkarte aus, legt er diese offen vor sich ab und führt deren Aktion aus. Am Ende seines Zuges zieht er wieder auf 5 Handkarten auf. Sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wurde, wird noch so lange weitergespielt, bis ein Spieler die Karten unterhalb des Chips nehmen muss. Nun zählen alle Spieler die Karten, die sie offen vor sich liegen haben. Wer die wenigsten hat, setzt den Zweierzahn in seinen Punktezähler ein, wer die zweitwenigsten Karten hat, den Einerzahn. Das Spiel endet, sobald ein Spieler „die Schnauze voll hat“, also alle 3 Zähne in seinen Punktezähler eingesetzt hat. Die Spieler zählen nun die Werte ihrer Zähne zusammen. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Wir waren zugegeben anfangs etwas skeptisch, als Allie Gator vor uns auf dem Tisch lag, doch war diese Skepsis schnell verflogen. Wir haben hier ein wirklich witziges, schnelles Kartenspiel vor uns, das einfache, leicht verständliche Regeln aufweist und bei dem man seinen Mitspielern nach Herzenslust eine reinwürgen kann, wenn man ihnen die Möglichkeit verbaut, die eigenen Karten loszuwerden und sie zwingt, die Auslage zu nehmen, was teils massig Minuspunkte bringen kann. Von daher ist Allie Gator, das nicht zuletzt auch durch das schön gestaltete Spielmaterial, mit einer sehr angenehmen Haptik der Karten punkten kann, auch etwas für Leute, die sonst mit Kartenspielen nichts am Hut haben.
Titel: Allie Gator
Autor: Klaus Kreowski
Verlag: Kosmos