Eine der Neuheiten, die der Frechverlag auf der SPIEL `22 vorgestellt hat, ist Yutnori. Wobei das Wort „Neuheit“ hier wohl relativ ist, denn es handelt sich dabei um einen gut 2000 Jahre alten Spieleklassiker aus Korea, den man hier nun in zeitgemäßem Gewand auf dem europäischen Markt herausgebracht hat. Sehr minimalistisch, aber trotzdem edel und ansprechend präsentiert sich dann auch die quadratische Box, in der das Spiel in den Handel kommt. In ihrem Inneren finden wir den Spielplan und in einem Tiefziehteil sicher verstaut die 4 Yut-Stäbe und 12 Spielsteine, sowie noch die Regelfaltblätter.
Die Yut-Stäbe sind gefallen! Sie entscheiden darüber, wer auf dem Spielfeld vorankommt und wer nicht. Denn am Ende kann nur eine Mannschaft siegreich vom Feld gehen.
Yutnori bedarf keiner großen Vorbereitungen. Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt, die Yut-Stäbe griffbereit daneben, 2 Teams gebildet, die ihre Spielsteine erhalten und schließlich noch ermittelt, wer beginnt, und die Partie kann starten. Das aktive Team wirft in seinem Zug die 4 Yut-Stäbe. Je nachdem, wie diese auf dem Tisch landen, kann das Team nun einen seiner Spielsteine ins Spiel bringen oder seine Spielsteine auf dem Spielfeld vorwärtsbewegen. Hierbei kann es eigene Spielsteine zu Grüppchen zusammenfassen, oder Grüppchen wieder auflösen und falls der Spielstein auf einem Feld mit gegnerischen Steinen landet, diese aus dem Spiel werfen, so dass sie wieder von vorne anfangen müssen. Es gewinnt am Ende das Team, dem es als Erstes gelingt, alle seine Spielsteine ins Ziel zu bringen.
Die Spielidee von Yutnori kommt einem irgendwie bekannt vor? Richtig! Wir haben hier wohl den Urahn von „Mensch ärger Dich nicht“ vor uns, denn die grundlegenden Spielprinzipien sind nahezu identisch. Von daher bieten die Regeln auch keine Tücken. Einzig das „Würfeln“ mit den Yut-Stäben ist anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig und je nach Spieltisch auch recht laut, aber man hat es dann nach ein paar Runden eigentlich recht schnell drin, welches Ergebnis auf dem Tisch liegt und wie viele Felder man sich vorwärtsbewegen darf. Ob man dann dabei aggressiv versucht, die Gegner immer wieder rauszuwerfen, oder eher darauf setzt, die eigenen Steine sicher ins Ziel zu bringen, muss jedes Team für sich entscheiden. Bei uns ist die anfängliche Skepsis jedenfalls schnell gewichen, denn Yutnori macht wirklich Spaß, wenn man sich denn einmal auf das Spiel einlässt. Zudem ist es mit seinem wenn auch minimalistischen Spielmaterial, das aber hochwertig verarbeitet ist, ein echter Hingucker. Einzig die Regelblätter sind etwas schlecht lesbar. Eine durchgehende weiße Schrift auf dem schwarzen Untergrund wäre hier besser gewesen.
Titel: Yutnori
Autor: k.A.
Verlag: Frechverlag