Zu den Frühjahrneuheiten des Jahrgangs 2023, die der Stuttgarter Kosmos-Verlag auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt hat, zählt auch das kooperative Spiel Belratti des Autors Michael Loth. Als Verpackung dient ihm eine kompakte Box im Rechteckformat, deren Covergestaltung uns dann auch schon gleich auf das Thema der Kunstfälschungen einstimmt, die dem Titel als Hintergrundgeschichte dient. Öffnen wir die Box, so finden wir in ihrem Inneren dank eines Pappeinlegers sauber verstaut 200 Karten, 10 Plättchen und das Regelheft, womit auch schon das komplette Spielmaterial aufgezählt wäre.
Museumsleiterin Dr. Katz möchte ihr Museum für moderne Kunst um 2 Räume erweitern, für die sie Exponate sucht. Sie beauftragt daher den Maler Eule, ihr neue Werke zu liefern. Das ist die Chance für Kunstfälscher Belratti seine Fälschungen dazwischenzuschmuggeln. Wird es Dr. Katz gelingen, sie zu entdecken?
Vor dem Spielstart werden zunächst die Bilderkarten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Daneben wird die Belratti-Karte platziert, während die 5 Joker-Plättchen für alle griffbereit in die Tischmitte gelegt werden. Haben alle Spieler eine Charakterkarte und 9 Karten vom Nachziehstapel als Handkarten erhalten, kann die Partie starten. Der oder die Spieler, die Dr. Katz spielen, ziehen 2 Karten vom Nachziehstapel, legen diese offen als Themenkarten in die Tischmitte und sagen an, wie viele Bilder sie zu den beiden Themen gerne hätten. Dann sind der oder die Spieler, die Maler Eule spielen, an der Reihe. Sie schauen sich ihre Handkarten durch und diskutieren ggf. miteinander, wer wie viele Bilder beitragen kann, wobei sie nur andeuten dürfen, ob einzelne ihrer Handkarten gut, mittelmäßig oder schlecht zu den beiden Themen passen. Haben sich die Eule-Spieler geeinigt, legen sie ihre gewählten Karten verdeckt in die Tischmitte, es werden 4 weitere Karten vom Nachziehstapel verdeckt dazugefügt, alle Karten gemischt und dann aufgedeckt. Nun müssen die Dr. Katz-Spieler entscheiden, welche Bilder sie den beiden Themen zuordnen und welche sie als Fälschungen abwerfen. Ist dies erledigt, werten die Eule-Spieler die Auswahl aus. Jedes richtig zugeordnete Bild kommt auf den Wertungsstapel, jedes falsch zugeordnete Bild wird abgeworfen, jede Fälschung wird auf die Belratti-Karte gelegt. Nun werden auch noch die Themen-Karten abgeworfen und alle Spieler reichen ihre Charakterkarte an den linken Nachbarn weiter. Die Partie endet, sobald 6 oder mehr Karten auf der Belratti-Karte liegen. Nun werden die Karten auf dem Wertungsstapel gezählt. Hat die Gruppe 15 oder mehr Karten erspielt, hat sie die Partie gewonnen, wobei die Gesamtzahl darüber entscheidet, wie gut.
Belratti ist ein wirklich kurzweiliges kooperatives Spiel mit sehr einfachen, leicht verständlichen Regeln. Simpel ist es deshalb aber trotzdem nicht, denn es bedarf einerseits bei den Malern einiges an Assoziationsfähigkeit, um die eigenen Handkarten irgendwie sinnvoll den Themenkarten zuzuordnen, und andererseits bei den Dr. Katz-Spielern nicht minder viel Assoziationsfähigkeit, um dann zu erahnen, welche Bilder wohl von den Malern stammen könnten oder nicht. Wer Spaß an kooperativen Spielen hat, wird hier seine Freude haben, zumal sich eine Partie wirklich flott spielt.
Titel: Belratti
Autor: Michael Loth
Verlag: Kosmos