Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg Anfang des Jahres konnten wir am Stand von Game Factory das Kartenspiel District Noir erstmals in Augenschein nehmen, das vom Autorenduo Nao Shimamura und Nobutake Dogen entwickelt wurde und nun unlängst erschienen ist. Zeit also, sich den Titel in unserem Mittwochsspecial – denn es ist ein reines 2 Personen-Spiel – einmal genauer anzuschauen. Geliefert wird das Spiel in einer kompakten Rechteckbox, deren Covergestaltung einen auch schon gleich auf die Hintergrundstory, nämlich die Gangster-Kriege in den USA in den frühen 1950er-Jahren, perfekt einstimmt. Nehmen wir den Deckel von der Box, so finden wir in ihrem Innern dank eines Pappeinleger sauber verstaut 47 Karten, eine Startspielermünze, sowie die Regelheftchen in deutscher und französischer Sprache.
Wir schreiben das Jahr 1954. In Hoboken, New Jersey kämpfen die Gangsterfamilien um die Vorherrschaft um District Noir. Denn die Bosse wissen, wer dieses Viertel beherrscht, beherrscht die ganze Stadt…
Zur Spielvorbereitung erhält jeder Spieler eine Übersichtskarte. Die übrigen Karten werden gemischt, 3 aussortiert und unbesehen zurück in die Box gelegt. Die restlichen bilden den verdeckten Nachziehstapel, von dem jeder Spieler 5 Karten auf die Hand bekommt. Zudem werden noch 2 Karten offen neben den Stapel gelegt. Sobald mittels Startspielermünze der Startspieler bestimmt ist, kann der Kampf um District Noir beginnen. Die Partie läuft über maximal 4 Runden, wobei beide Spieler in jeder Runde abwechselnd 6 Aktionen ausführen. Dies sind 5 mal die Aktion „Karte anlegen“, bei der sie eine Karte von ihren Handkarten an die ausliegenden Karten in der Tischmitte anlegen und einmal die Aktion „Karten nehmen“, bei der sie die 5 neuesten Karten der offenen Auslage in der Tischmitte nehmen und diese nach Kartentypen sortiert vor sich ablegen. Sollte keiner der Spieler am Ende der Runde die 3 Gebäudekarten haben, ziehen die Spieler wieder 5 Handkarten vom Nachziehstapel und die nächste Runde beginnt. Nach Ende der 4. Runde erfolgt dann eine Wertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Um ehrlich zu sein, da District Noir ja ein reines 2 Personen-Spiel ist, hatten wir es zunächst eigentlich nicht wirklich auf dem Schirm. Aber glücklicherweise hat man uns bei Game Factory überzeugt, dem Spiel eine Chance zu geben. Und rückblickend muss man sagen, dass wir uns wohl geärgert hätten, hätten wir dies nicht getan. Wir haben hier ein schön gemachtes, sehr schnelles Kartenspiel vor uns, bei dem Taktik und Bluff dominieren. Hier muss man nämlich den Gegner immer im Ungewissen lassen, was man denn nun auf der Hand hat, um sich so selbst die besten Karten sichern zu können. Wobei man natürlich nicht nur darauf setzen sollte, die Partie dank der 3 Gebäudekarten vorzeitig siegreich zu beenden, denn ob diese überhaupt im Spiel sind oder vielleicht unter den 3 zu Beginn der Partie aussortierten Karten, weiß man erst, wenn es dann vielleicht schon zu spät ist. District Noir ist von daher für uns eines der ersten Highlights dieses Jahres, das wir schon bei unserem Test gleich mehrmals hintereinander gespielt haben und das definitiv noch öfters bei uns auf dem Spieletisch landen wird.
Titel: District Noir
Autoren: Nao Shimamura, Nobutake Dogen
Verlag: Game Factory