2021 wurde das Computerspiel Dorfromantik, das von 4 Studenten entwickelt wurde, auf der Plattform Steam veröffentlicht und hat sich schnell eine große, stetig wachsende Fangemeinde und auch zahlreiche Auszeichnungen erworben. Was lag also näher, diesen Erfolgstitel auch in der analogen Welt als Brettspiel umzusetzen? Diese Aufgabe haben die beiden Autoren Lukas Zach und Michael Palm übernommen und auf der SPIEL `22 konnten die Besucher am Stand von Pegasus denn auch das Dorfromantik-Brettspiel testen. Der Titel hat sich dabei ähnlich erfolgreich entwickelt wie sein Computerspiel-Pendant und wurde dieses Jahr auch noch zum Spiel des Jahres gekürt. Grund genug für uns, uns ein Exemplar zu besorgen und es einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Als Verpackung dient dem Spiel eine quadratische Standardbox, auf deren Cover auch gleich das aus Hexfeldern zusammengesetzte Dorf zu sehen ist. In ihrem Innern sorgt dann ein Kunststofftiefzieheinleger für Ordnung, so dass das Spielmaterial nicht durcheinanderpurzelt. Dieses besteht aus 73 Plättchen, 25 Markern, einem Kampagnen- und einem Wertungsblock, 5 Schachteln mit weiterem Spielmaterial für die Kampagne und dem Regelheft.
Noch liegt die Landschaft unberührt vor euch, doch vor eurem geistigen Auge nimmt euer neues Dorf schon langsam Gestalt an. Nun heißt es, in die Hände spucken und loslegen, wobei ihr immer darauf achten müsst, verschiedene Aufträge zu erfüllen, um euer Bauvorhaben erfolgreich abzuschließen.
Zur Spielvorbereitung werden zunächst alle Auftragsplättchen verdeckt gemischt und auf beliebig viele Stapel verteilt. Auch die Landschaftsplättchen werden verdeckt gemischt, 3 von ihnen unbesehen in die Box zurückgelegt und die restlichen ebenfalls auf beliebig viele Stapel verteilt. Zuletzt werden noch die Auftragsmarker nach Sorten getrennt verdeckt gemischt und auch diese bereitgelegt. Ist dann noch ein Startspieler bestimmt, kann es losgehen. Beginnend mit dem Startspieler deckt der jeweils aktive Spieler ein Auftragsplättchen auf und versieht es mit dem passenden Auftragsmarker, bevor er es an die bereits ausliegenden Plättchen anlegt. Liegen bereits 3 Auftragsplättchen mit Auftragsmarkern in der Tischmitte, muss der aktive Spieler stattdessen ein Landschaftsplättchen aufdecken und passend an die ausliegenden Plättchen anlegen. Hierbei sollte er mit seinen Mitspielern diskutieren, wobei die letzte Entscheidung bei ihm liegt. Kann ein Spieler durch das Legen eines Landschaftsplättchens einen oder auch mehrere Aufträge lösen, werden die Auftragsmarker entfernt und die nachfolgenden Spieler müssen wieder so lange Auftragsplättchen ziehen, bis erneut 3 Auftragsplättchen mit Auftragsmarkern auf dem Spielfeld liegen. Eine Partie endet, sobald die Landschaftsplättchen aufgebraucht sind. Es erfolgt nun eine Wertung und durch die ermittelte Punktzahl können die Spieler Fortschritte auf dem Kampagnenblatt freischalten, was ihnen neues Spielmaterial und damit zusätzliche Möglichkeiten für die nächste Partie bringt.
Wir hatten vor unserem eigenen Test von Dorfromantik ja schon einige andere Rezensionen dieses Spiels gelesen, die immer wieder betont hatten, dass es mit einer großen Spielergruppe eigentlich nicht gut spielbar sei. Wir haben es mit der maximal möglichen Spielerzahl von 6 Personen getestet und können diese Kritik nicht nachvollziehen. Wir haben hier ein wirklich sehr gut gemachtes und extrem kurzweiliges, kooperatives Legespiel vor uns, das unserer Meinung nach auch zurecht zum Spiel des Jahres gekürt wurde. Man muss sich natürlich darauf einlassen können, dass man in der Gruppe diskutiert, wo denn nun ein Plättchen gelegt werden sollte und wo besser nicht. Tut man dies, wird man mit diesem Titel seine Freude haben, der sich durch das Kampagnenelement ständig weiterentwickelt. Von daher sind wir schon mehr als gespannt, ob und wenn ja welche Erweiterungen Pegasus hier zum Grundspiel in der Zukunft noch herausbringen wird.
Titel: Dorfromantik
Autoren: Lukas Zach, Michael Palm
Verlag: Pegasus Spiele