Concordia

Während der Spielemesse in Stuttgart im Herbst 2023 sind wir am Stand des PD Verlages über ein Spiel gestolpert, das unser Interesse geweckt hat. Es handelt sich dabei um das Strategiespiel Concordia des Autors Mac Gerdts, das erstmalig bereits 2013 erschienen ist. Da der Titel in der Zeit des alten Roms angesiedelt ist, was zumindest für den Autor dieser Zeilen immer schon ein großes Plus darstellt, haben wir uns ein Exemplar besorgt, um es zu testen. Als Verpackung dient dem Spiel eine Rechteckbox mit zur Thematik passender Covergestaltung. Nehmen wir den Deckel ab, so sorgt im Innern der Box ein Pappeinleger zusammen mit den mitgelieferten Clipbeuteln für Ordnung beim Spielmaterial. Dieses besteht aus dem doppelseitigen Spielplan, fünf Lagerhäusern, 110 Holzteilen, zwei Sätzen Spielkarten mit je 72 Karten in deutscher und englischer Sprache, 30 Plättchen, 24 Markern, Münzen, dem Regelheft, dem Schnelleinstieg und einem Beiheft, die alle drei in deutscher und englischer Sprache vorhanden sind.

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Zur Spielvorbereitung muss die Runde bei weniger als fünf Mitspielern zunächst entscheiden, mit welcher Seite des Spielplans gespielt werden soll. Diese wird dann gemäß Regelheft mit Spielmaterial bestückt bzw. dieses als allgemeiner Vorrat neben dem Spielplan platziert. Die Spieler selbst erhalten das Lagerhaus, die Karten und die Spielfiguren ihrer Farbe, wobei sie je einen Land- und einen Seekolonisten nach Rom stellen, während die übrigen Kolonistenfiguren zusammen mit den Startressourcen ins eigene Lagerhaus gelegt werden. Ist ein Startspieler bestimmt, erhalten alle Spieler reihum ihr Startkapital und der letzte Spieler zusätzlich noch die Praefectus Magnus-Karte. Nun kann die Partie starten. In seinem Zug spielt der aktive Spieler eine seiner Handkarten aus und handelt deren Effekte ab. Dies kann das Setzen eines neuen Kolonisten auf den Spielplan, das Bewegen eines Kolonisten und den nachfolgenden Bau von Häusern in Städten, die Produktion von Waren, Handel, den Erhalt von Geld oder den Kauf einer der ausliegenden Personenkarten bedeuten. Mit der Karte Tribun kann der Spieler dann schließlich alle ausgespielten Karten wieder zurück auf die Hand nehmen. Concordia läuft dabei über eine unbestimmte Anzahl an Runden. Die Partie endet, sobald ein Spieler sein letztes Haus auf den Spielplan stellt oder die letzte Personenkarte kauft. Dieser erhält dann die Concordia-Karte und anschließend erfolgt eine Wertung, bei der die Spieler ihre Handkarten nach Göttern sortieren und jede Gottheit auswerten. Wer so am Ende die meisten Punkte erzielt, gewinnt.

Concordia mag zwar schon über 10 Jahre auf dem Buckel haben, aber dass das Spiel auch heute noch unverändert angeboten wird, hat definitiv seinen Grund. Dieses Strategiespiel vereint gleich mehrere Spielmechanismen auf interessante Weise miteinander. So haben wir es hier mit Elementen des Deckbuilding ebenso zu tun wie mit Worker-Placement- und Area-Control-Mechanismen. Die Regeln an sich sind dabei einfach und leicht verständlich, erklären sich doch die Karten über ihre Kartentexte selbst. Das Strategieelement dominiert bei diesem Spiel ganz klar, muss man doch sehr genau überlegen, wann man welche Aktion am sinnvollsten und gewinnbringendsten einsetzt. Dabei gilt es, die Konkurrenten stets im Blick zu haben, denn die 15 Häuser bauen sich am Ende schneller, als man denkt, ebenso wie die Personenkarten schnell ihre Abnehmer finden. Doch wirklich spannend wird es dann erst bei der Endabrechnung, denn hier können einzelne Wertungen auch Spieler, die hoffnungslos hinten zu liegen schienen, plötzlich nach vorne katapultieren. Wir hatten mit Concordia jedenfalls sehr viel Spaß und dieses Spiel lag mit Sicherheit nicht zum letzten Mal auf unserem Spieletisch.

Titel: Concordia
Autor: Mac Gerdts
Verlag: PD Verlag