Hotel

Ein Spieleklassiker feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag, und zwar Hotel. Erstmals ist der Titel 1974 bei Deny Fisher Toys erschienen und eroberte, spätestens als MB Spiele Hotel in den 1980er-Jahren unter seine Fittiche nahm, von den USA aus schnell die ganze Welt. Nun also hat Asmodee anlässlich des 50-jährigen Jubiläums eine Neuauflage auf den Markt gebracht, die wir uns natürlich gleich anschauen mussten. Die Box präsentiert sich im Rechteckformat und ist nur unwesentlich kleiner als die Verpackung der Ursprungsversion, im Gegensatz zu dieser ist sie aber nun als Klappdeckelbox ausgeführt. Klappen wir den Deckel, dessen Covergestaltung ebenfalls sehr nahe am Original ist, auf, so finden wir im Innern den Spielplan, 30 Gebäude, acht Freizeitanlagen, acht Besitzurkunden, 30 Eingänge, vier Autos, zwei Würfel, Geld und das Regelfaltblatt.

Die Hotellerie ist ein hartes Geschäft, vor allem im Bereich der Luxushotels. Die Konkurrenz ist groß und jeder versucht, den anderen vom Markt zu drängen. Wird es Dir gelingen, ein Hotelimperium aufzubauen, oder wirst Du in die Pleite schlittern?

Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und die Gebäude, Eingänge, Besitzurkunden, Würfel und das Geld griffbereit daneben platziert. Dann wählt jeder Spieler ein Auto in seiner Wunschfarbe und stellt es auf das jeweilige Startfeld des Spielplanes. Haben alle Spieler ihr Startkapital erhalten und ist ein Startspieler bestimmt, kann es auch schon losgehen. Der jeweils aktive Spieler würfelt in seinem Zug den normalen Würfel und bewegt sein Auto dann auf dem Spielplan entsprechend vorwärts. Kommt er auf ein Kauf-Feld, kann er das angrenzende Grundstück von der Bank erwerben oder, falls es im Besitz eines Mitspielers ist, dieser es aber noch nicht bebaut hat, es diesem durch eine Zwangsversteigerung abnehmen. Auf einem Baufeld kann der Spieler hingegen entscheiden, eine Baugenehmigung für eines oder auch mehrere Gebäude auf einem seiner Grundstücke zu beantragen. Er würfelt dann den Bauwürfel und muss je nach Ergebnis einen Betrag an die Bank zahlen, oder kann gratis bauen, oder erhält keine Baugenehmigung. Passiert ein Spieler in seinem Zug die Bank, erhält er 2000,– von der Bank. Passiert er das Rathaus, kann er für jedes seiner Hotels einen Eingang kaufen. Zudem sind noch Felder für Gratiseingänge und Gratisbauaktionen auf dem Parcours vorhanden. Landet ein Spieler auf einem Feld, an dem sich der Eingang zu einem Hotel eines Mitspielers befindet, so muss er wieder den normalen Würfel würfeln, um zu sehen, wie viele Nächte er in dem Hotel übernachtet und dem Besitzer dann die entsprechende Summe zahlen. Kann er dies nicht, muss er eines seiner Hotels versteigern. Kann ein Spieler seine Schulden dann immer noch nicht begleichen, scheidet er aus. Das Spiel endet, wenn nur noch ein Spieler im Spiel ist.

Der Autor dieser Zeilen kam in den 1980ern erstmals in Kontakt mit Hotel, als im Fernsehen die legendäre MB-Werbung für dieses Spiel im Stile der damals populären Fernsehserien Dallas und Denver lief. Und kurze Zeit später lag dann auch ein Exemplar von Hotel unter dem Weihnachtsbaum, das ich auch heute noch habe. Die Neuauflage präsentiert sich zwar optisch aufgefrischt, etwas kleiner im Format und mit neuen Namen für die Hotels, aber sie hat nichts vom Flair des alten Hotel verloren. Man fühlt sich gleich wieder in die gute alte Zeit zurückversetzt. Und auch an den Regeln hat man glücklicherweise nicht herumgeschraubt, so dass man hier Monopoly-like seinen Mitspielern nach Herzenslust das Leben schwer machen kann, wenn einem denn das Würfelglück hold ist. Der Glücksfaktor bei Hotel ist nämlich heute wie schon vor 50 Jahren extrem hoch. Ein paar Mal schlecht gewürfelt, während die anderen Traumwürfe machen, und man hat eigentlich schon verloren. Nichtsdestotrotz, wir hatten unseren Spaß mit diesem Klassiker und den werden auch andere haben. Sie es wie wir aus nostalgischen Gründen, oder sei es, dass sie Hotel vorher noch gar nicht kannten.

Titel: Hotel
Autor: Denys Fisher
Verlag: Oobagames / Asmodee