Unter den Neuheiten des Jahrgangs 2024, welche Board Game Circus vorgestellt hat, ist uns das Spiel Shake that City des Autorenduos Mads Fløe und Kåre Torndahl ins Auge gestochen. Von daher haben wir uns ein Exemplar des Titels, der im Original 2023 bei AEG erschienen ist, besorgt, um ihn einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Als Verpackung dient dem Spiel eine quadratische Standardbox, deren Covergestaltung aus der Feder von Olga Kim, die auch für das sonstige Artwork verantwortlich zeichnet, einen auch gleich schon perfekt auf die Städtebauthematik, die dem Spiel als Hintergrundstory dient, einstimmt. Öffnen wir die Box, so finden wir diese pickepackevoll mit Spielmaterial, so dass der Einleger für zusätzliche Ordnung eigentlich gar nicht mehr nötig gewesen wäre. Das Spielmaterial an sich besteht aus vier doppelseitigen Stadtplänen, dem Shaker, welcher vor dem ersten Spiel noch zusammengebaut werden muss, einer Rundenleiste, zwei Wertungsübersichten, einem Marker, einem Wertungsblock, 32 Spielsteinen, 227 Plättchen, dem Regelheft und einem Regelblatt für das Zusatzmodul.
Ein Stadtplaner hat es nicht so leicht. Wo was gebaut werden soll, will klug überlegt sein, denn Geschäfte brauchen einen Straßenanschluss und ein Industriegebiet direkt neben Wohnhäusern sorgt auch selten für glückliche Gesichter…
Zu Spielbeginn werden zunächst die Spielsteine in den Shaker gegeben und dieser in die Tischmitte gestellt. Dann erhält jeder Spieler einen Spielplan und einen Satz aus sieben Wertungsplättchen. Haben alle Spieler ihren Spielplan identisch ausgerichtet, bestückt der Startspieler diesen an der nördlichen und westlichen Kante zufällig mit den Wertungsplättchen. Seine Mitspieler legen ihre Wertungsplättchen dann in identischer Ausrichtung an. Liegen der Rundenmarker und die Stadtplättchen bereit, kann es auch schon losgehen. Der jeweils aktive Spieler ist in seiner Runde der Bauleiter. Als Erstes schüttelt er den Shaker kräftig durch und betätigt diesen dann, so dass neun Bausteine in einem 3×3-Raster auf dem Tisch liegen. Der Bauleiter wählt dann eine Farbe, die für seine Mitspieler dadurch gesperrt ist, und nimmt sich die entsprechende Anzahl an Stadtplättchen dieser Farbe, die er exakt in der Anordnung, welche die Bausteine haben, auf seinem Spielplan platzieren muss. Dann wählen seine Mitspieler gleichzeitig eine der verbliebenen Farben und verfahren mit den jeweiligen Stadtplättchen analog. Kann ein Spieler in dieser Phase von keiner der Farben alle Plättchen regelkonform auf seinen Spielplan legen, darf er passen. Zum Rundenende wird der Rundenmarker auf der Rundenleiste vorwärtsgeschoben, alle Bausteine wieder in den Shaker geworfen und dieser an den nächsten Spieler weitergereicht. Nach der 15. Runde, wobei in den Runden 13 bis 15 die Einschränkung entfällt, dass die anderen Spieler nicht die Farbe der Bauleitung wählen dürfen, erfolgt eine Wertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Shake that City ist das beste Beispiel dafür, dass man beim Spielekauf auf sein Bauchgefühl hören sollte. Das hatte uns nämlich gesagt, dass dieses Spiel Spaß machen könnte und wir wurden definitiv nicht enttäuscht. Das Spielprinzip ist einfach und die Regeln sind schnell erlernt, aber trotzdem muss man hier bisweilen ganz schön knobeln, welche Farbe man denn nun am sinnvollsten wählt. Denn zum einen bringen einem die Wertungsplättchen Punkte, wenn man deren Siegbedingungen erfüllt. Zum anderen bringen aber auch die einzelnen Sorten an Stadtplättchen auf dem Spielplan Punkte, sofern man deren Siegbedingungen erfüllt. Und gerade hier ist nicht selten Rechnen gefragt, wann es sinnvoll ist, auf die einen Punkte zu verzichten, weil die andere Option mehr Punkte bringt. Doch alle Überlegungen sind dann schnell wieder Makulatur, wenn keine Spielsteine der passenden Farbe aus dem Shaker kommen, oder diese in einer Anordnung auf dem Tisch liegen, die einem für den eigenen Spielplan nichts bringt. Shake that City hat so schon einen hohen Wiederspielwert, weil sich die Rahmenbedingungen in jeder Partie anders darstellen. Zudem bietet das Spiel als weitere Variationsmöglichkeiten auch noch eine Familien- und Baustellen-Variante, die zweite Seite der Spielpläne und mit Lichter der Nacht auch noch ein Zusatzmodul.
Titel: Shake that City
Autor: Mads Fløe, Kåre Torndahl
Verlag: AEG / Board Game Circus