Feiges Huhn!

Eine der Neuheiten des Jahrgangs 2024, welche der Amigo-Verlag auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorstellte, ist das Kartenspiel Feiges Huhn! des Autorenduos Ken Gruhl und Quentin Weir. Und so mag es dann auch kaum verwundern, dass uns die namensgebenden Hühner aus der Feder von Marco Armbruster, der das Artwork für den Titel verantwortet, auch gleich schon vom Cover der kompakten, kleinen Rechteckbox anblicken. Diese verzichtet, wie bei Amigo üblich, aus Umweltschutzgründen gänzlich auf Plastik als Verpackungsmaterial, weshalb man nur zwei Klebesiegel an den Seiten öffnen muss. Im Innern sorgt dann ein Pappeinleger beim Spielmaterial für Ordnung, welches aus 48 Karten und dem Regelfaltblatt besteht.

Wer ist hier das feige Huhn in der Runde? Findet es heraus und deckt nacheinander eure Karten auf. Oder willst Du lieber auf Nummer sicher gehen und nur die oberste Karte aus der Tischmitte ziehen?

Zur Spielvorbereitung werden alle Karten gemischt und drei von ihnen verdeckt als Hühnerstall beiseitegelegt. Dann werden die verbliebenen Karten gleichmäßig auf die Spieler verteilt, welche sie als verdeckten Nachziehstapel vor sich ablegen. Überzählige Karten kommen zurück in die Schachtel. Liegen Papier und ein Stift bereit und ist ein Startspieler bestimmt, kann es losgehen. Der jeweils aktive Spieler hat in seinem Zug immer zwei Optionen. Er kann entweder eine Karte aus der Tischmitte nehmen, oder die oberste Karte seines Nachziehstapels aufdecken und in die Tischmitte werfen. Hierbei gilt, dass diese Karte einen niedrigeren Wert oder die gleiche Farbe wie die oberste Karte des Abwurfstapels haben muss. Ist dies nicht der Fall, muss der Spieler den kompletten Abwurfstapel nehmen und kann diesen dann entweder als Minuspunktestapel vor sich ablegen, oder ihn unter seinen Nachziehstapel schieben. Entscheidet sich ein Spieler, die oberste Karte des Abwurfstapels zu nehmen, schiebt er diese unter seinen Nachziehstapel. Allerdings haben die Mitspieler jederzeit die Möglichkeit, ihn „Feiges Huhn!“ zu nennen. Nimmt er die Karte dann trotzdem, erhält er vom Feiges Huhn-Rufer noch zusätzlich die oberste Karte von dessen Nachziehstapel. Entscheidet sich der Spieler stattdessen, eine Karte von seinem Nachziehstapel auf den Abwurfstapel zu werfen und hat Erfolg, darf er stattdessen dem Feiges Huhn-Rufer die oberste Karte seines Nachziehstapels geben. Eine Runde endet, sobald ein Spieler keine Karten mehr in seinem Nachziehstapel hat. Nun werden die drei Karten des Hühnerstalls aufgedeckt, welche die Zahlenwerte vorgeben, die Minuspunkte bringen. Alle Spieler decken ihre Nachzieh- und Minuspunktestapel auf, zählen ihre Minuspunkte zusammen, wobei Karten mit dem Wert 1 zusätzlich immer einen Minuspunkt bringen, und notieren das Ergebnis. Nach drei Runden gewinnt, wer die wenigsten Minuspunkte hat.

Feiges Huhn! ist ein sympathisches, kleines Kartenspiel für die ganze Familie, das problemlos mit Kindern ab acht Jahren spielbar ist. Dementsprechend einfach und leicht verständlich sind dann auch die Grundregeln gehalten, die keinerlei Tücken bieten. Der Glücksfaktor bei diesem Spiel ist natürlich extrem hoch, denn man weiß nie, welche Karte man nun aufdeckt, genauso wie man nicht weiß, welche Karten am Ende Minuspunkte bringen. Von daher kann es bisweilen durchaus sinnvoll sein, trotz Feiges Huhn-Rufe, die oberste Karte vom Abwurfstapel inklusive der Karte des Rufers zu nehmen, als zu riskieren, einen dicken Kartenstapel mit potentiell vielen Minuspunkten zu erhalten. Somit ist Feiges Huhn! ein nettes Spiel für Zwischendurch, das zudem durch die kindgerecht, sympathischen Kartengrafiken punkten kann.

Titel: Feiges Huhn!
Autoren: Ken Gruhl, Quentin Weir
Verlag: Amigo