Rival Restaurants

Aus einer erfolgreichen Kampagne der Spieleschmiede, an der wir uns auch beteiligt hatten, ist die deutsche Version von Rival Restaurants hervorgegangen. Im englischen Original ist der Titel, welcher von dem Autorentrio Rob Chew, Jon Kang und Gary Alaka entwickelt wurde, bei Gap Closer Games erschienen. Als Verpackung dient Rival Restaurants eine quadratische Standardbox mit zum Thema passender Covergestaltung von Audrey Jung, welche auch für das übrige Artwork verantwortlich zeichnet. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir im Innern ein ausgeklügeltes System aus Trays, in dem das Spielmaterial sicher verstaut ist. Dieses besteht im Einzelnen aus dem Markttableau, 96 Münzen, 250 Karten, sechs Übersichten, einer Sanduhr, sechs Bewegungsrädern, 12 Figuren, 36 Markern, acht Restaurants, einer Abfalltonne, 44 Plättchen, einer Abwurfablage, dem Regelheft und der Kurzanleitung.

Das Restaurantgewerbe folgt manchmal seinen ganz eigenen Regeln. Gourmetköche versuchen hier, ihr Restaurant mit teils unorthodoxen Methoden an die Spitze zu bringen und nehmen dabei keine Rücksicht auf die Konkurrenz.

Zur Spielvorbereitung wird das Markttableau in die Tischmitte gelegt und gemäß Anleitung mit Spielmaterial bestückt. Dann wählt jeder Spieler ein Restaurant aus und zieht verdeckt zwei der Kochkarten, von denen er eine auswählt und die andere wieder abwirft. Anschließend erhält jeder Spieler die zugehörige Kochfigur, einen Beliebtheitsmarker, welchen er an Feld 0 seines Restaurants steckt, und ein Bewegungsrad. Nun werden die Rezeptkarten für die Basis- und Gourmetrezepte gemischt und an jeden Spieler jeweils eines der beiden Sorten verteilt, welche diese offen neben ihre Restaurants ablegen. Im Anschluss nehmen die Spieler von jedem Markt des Markttableaus außer dem Mysteriösen Markt je eine Zutat, die sie offen vor sich ablegen. Zutaten, die zu einem ihrer Rezepte passen, legen sie neben diese. Zuletzt zieht jeder noch verdeckt eine Aktionskarte. Nun kann die Partie beginnen. Rival Restaurants wird über mehrere Runden gespielt, bis ein Spieler 20 oder mehr Beliebtheitspunkte erreicht hat. Jede Runde besteht dabei aus drei Phasen. In Phase 1 erhalten die Spieler zunächst Einkommen und wählen dann verdeckt mit ihrem Bewegungsrad, wohin sie ihren Koch bewegen wollen. Haben alle entschieden, werden die Räder aufgedeckt und die Kochfiguren auf die entsprechenden Märkte bzw. dort auf die jeweilige Zutat, die man erwerben will, gestellt. In Phase 2 haben die Spieler nun eine Minute Zeit, auf dem Markt, auf dem sich ihr Koch befindet, Zutaten der Auslage oder des Regals zu kaufen und mit anderen Spielern Zutaten, Abfall, und Rezepte zu tauschen. Stehen auf einer Zutat mehrere Kochfiguren, kommt es um diese unter den Beteiligten zum Bieterstreit und derjenige, der das höchste Gebot macht, erhält die Zutat. In Phase 3 schließlich können die Spieler ein Rezept, für das sie alle Zutaten haben, kochen. Sie erhalten dafür die entsprechenden Beliebtheitspunkte, die durch Sondereffekte noch modifiziert werden können. Ebenfalls entsteht im Regelfall Abfall, der als Marker auf das eigene Restaurant gelegt wird. Der Abfall kann in Phase 2 in der Insel entsorgt werden, ansonsten muss er von den Beliebtheitspunkten, die man für das nächste Rezept, das man kocht, erhalten würde, abgezogen werden. Gekochte Rezepte werden umgedreht und die Spieler ziehen ein neues der entsprechenden Sorte. Zuletzt werden die Märkte wieder aufgefüllt und die nächste Runde kann beginnen. Sobald ein Spieler 20 oder mehr Beliebtheitspunkte erreicht hat, gewinnt er die Partie.

Rival Restaurants ist ein wirklich mehr als witziges und auch ziemlich chaotisches Spiel für die ganze Familie. Die Regeln sind einfach und leicht verständlich und bieten eigentlich keinerlei Tücken, bis auf vielleicht die eine oder andere Spezialfähigkeit eines Kochs oder den Text einer Aktionskarte. Wobei sich diese Unklarheiten eigentlich immer recht schnell klären lassen. In der Beschreibung wird es als Strategie- und Verhandlungsspiel angepriesen. Beim ersten Punkt können wir voll zustimmen, denn hier ist es das A und O, strategisch die Zutaten für die einzelnen Rezepte möglichst schnell zusammenzusammeln und Spezialeffekte des eigenen Kochs oder von Aktionskarten optimal zu nutzen. Was das Thema verhandeln angeht, kommt es wohl eher auf die Gruppe an. Da bei uns eigentlich immer gern jeder für sich vor sich hinspielt, war es mit dem Verhandeln nicht weit her. Aber man kann definitiv auch ohne Verhandlungen mit Rival Restaurants seinen Spaß haben. Das Spiel spielt sich nämlich wirklich sehr flott und da alle gleichzeitig spielen, hat auch kaum jemand einmal Downtime. Was zudem gefällt, ist das witzig und durchdacht gestaltete Spielmaterial, das den Spielspaß gleich nochmal steigert.

Titel: Rival Restaurants
Autoren: Rob Chew, Jon Kang, Gary Alaka
Verlag: Gap Closer Games / Corax