Über das Spiel Dabba Walla des Autorenduos Patrica Limberger und Felix Leder sind wir erstmals auf der Spiel doch! Bodensee im Juni 2024 in Friedrichshafen am Stand von Queen Games gestolpert. Der Titel ist nämlich eine der 2024er-Neuheiten des Verlages. Da wir die Spielidee mehr als interessant fanden, haben wir uns ein Exemplar besorgt, welches wir in unserem Mittwochsspecial nun einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen wollen. Als Verpackung dient Dabba Walla eine quadratische Standardbox, deren Covergestaltung einen gleich perfekt auf die Thematik der Dabba-Lieferanten der indischen Metropole Mumbai einstimmt. Nehmen wir den Deckel ab, so sorgen im Innern der Box vier kleine Sortierboxen für Ordnung beim doch recht umfangreichen Spielmaterial, welches aus dem dreiteiligen Spielplan, 164 Plättchen, 76 Karten, 12 Markern, vier Figuren, acht Tableaus, sowie vier Plättchen und drei Karten für Zusatzmodule und nicht zuletzt dem Regelheft besteht.
Dabbas sind die klassischen indischen Lunchboxen aus mehreren Schalen, welche von den Dabba Wallas, den Dabba-Lieferanten in ihrer charakteristischen weißen Kleidung, ausgeliefert werden. Doch bei der Menge an Dabbas, die ein Lieferant jeden Tag zu seinen Kunden bringen muss, verliert man leicht den Überblick und so mancher Kunde knausert dann auch noch mit dem Trinkgeld.
Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan zusammengesetzt und mit der Seite für die Abholphase nach oben in die Tischmitte gelegt. Die vier Sortierboxen kommen griffbereit daneben, wobei die Dabba-Karten aus der einen Box verdeckt gemischt und die zur Spieleranzahl vermerkte Anzahl unbesehen wieder zurück in die Box gelegt werden. Die übrigen Karten bilden den verdeckten Nachziehstapel, von dem sechs Karten aufgedeckt und an die Aussparungen des Spielplans angelegt werden. Zudem erhält jeder Spieler noch zwei Karten auf die Hand. Als weiteres Spielmaterial erhalten die Spieler zusätzlich noch ein Tableau, eine Dabba Walla-Figur, einen Ebenen-Marker und einen Trinkgeld-Marker ihrer Farbe, sowie sechs Tickets aus dem allgemeinen Vorrat. Ist der Startspieler bestimmt, kann es losgehen. Die erste Phase des Spiels ist dabei die so genannte Abholphase. Hier bewegt der jeweils aktive Spieler seine Dabba-Walla-Figur auf dem Spielplan bzw. setzt sie im ersten Zug auf diesen. Er erhält dann die Dabba-Karte, die dem entsprechenden Feld zugeordnet ist und nimmt diese auf die Hand, während er die Lücke vom Nachziehstapel sofort wieder auffüllt. Anschließend spielt er eine seiner Handkarten aus, legt sie vor sich ab und erhält das entsprechende Dabba-Plättchen aus dem Vorrat, welches er auf seinem Tableau gemäß den Legeregeln ablegt. Vervollständigt er so ein Chai-Symbol, erhält er ein Chai-Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat. Die Abholphase endet, sobald die Auslage nicht mehr auf sechs Karten aufgefüllt werden kann. Die Spieler spielen nun noch reihum ihre Handkarten aus, dann werden die Dabba Walla-Figuren vom Spielplan genommen und dieser auf die Lieferphasen-Seite gedreht. Auf dieser stellen die Spieler ihre Dabba Walla-Figuren alle auf das Startfeld der Trinkgeldleiste und die Wertungs-Marker kommen auf die Startfelder der Wertungsleisten. Zunächst zählen alle Spieler noch verbliebene Tickets in ihrem Vorrat. Für jedes erhalten sie ein Trinkgeld und rücken entsprechend mit ihrer Figur vor. Nun startet die eigentliche Lieferphase mit einzelnen Wertungsrunden. Wie viele es hiervon gibt, hängt vom höchsten Wert der Ebenen-Marker der Spieler ab. In jeder Wertungsrunde wählen die Spieler eine ihrer ausgespielten Dabba-Karten verdeckt aus. Wenn sie dies wollen, können sie auch noch Chai-Plättchen aus ihrem Vorrat verdeckt hinzufügen. Dann werden die Karten und Plättchen aufdeckt und die Wertungs-Marker auf dem Spielplan entsprechend angepasst. Anschließend liefern alle Spieler, welche auf der aktuellen Ebene Dabbas auf ihrem Tableau haben, diese aus und erhalten entsprechend den Werten auf der Wertungsleiste Trinkgeld. Dann werden die weiteren Ebenen auf den Spielertableaus nacheinander ebenso gewertet. Wer nun noch Chai-Plättchen übrig hat, erhält für jedes weitere zwei Trinkgeld. Es gewinnt, wer am Ende das meiste Trinkgeld gesammelt hat.
Uns hatte Dabba Walla ja wie gesagt schon auf der Spiel doch! Bodensee sehr gut gefallen und daran hat sich auch nun auch nach einem intensiven Test nichts geändert. Wir haben hier ein wirklich sehr gut gemachtes Spiel, bei dem sich Strategie und Glück perfekt die Waage halten, vor uns. Die Regeln an sich erscheinen zwar im ersten Moment etwas umfangreich, aber man merkt sehr schnell, dass diese leicht verständlich sind, so dass man sie problemlos recht fix draufhat und mit dem Spiel starten kann. Das Spiel an sich zerfällt dann in zwei Abschnitte, bei denen man jeweils ganz eigenständige Strategien fahren muss. So gilt es in der Abholphase, die Ebenen auf seinem Tableau möglichst gut zu füllen und dabei ein Maximum an Chai-Plättchen zu sammeln. Aber bei der Auswahl der Karten muss man hier schon auch deren unteren Abschnitt im Auge haben und nicht nur den oberen mit den Dabbas, die man durch sie erhält. Der untere Kartenabschnitt wird nämlich in Phase 2 wichtig, denn mit ihm können die Spieler steuern, wie viel Trinkgeld sie, aber auch die Mitspieler, bekommen werden. Wir hatten mit diesem Titel jedenfalls extrem viel Spaß und was uns zudem noch sehr gut gefallen hat, ist das ausgeklügelte System an Sortierboxen, wodurch Dabba Walla komplett auf Clipbeutel oder sonstiges Verpackungsmaterial für das Spielmaterial verzichten kann.
Titel: Dabba Walla
Autoren: Patrica Limberger, Felix Leder
Verlag: Queen Games / Hutter