Schatz der Drachen

Der schweizerische Verlag Game Factory hatte ja zur Spielwarenmesse 2024 in Nürnberg ein regelrechtes Neuheitenfeuerwerk gezündet. Einer der Titel, der dabei angekündigt wurde und mittlerweile in den Handel gelangt ist, ist das Familienspiel Schatz der Drachen, welches der bekannte Autor Reiner Knizia entwickelt hat. Wie bei einem Familienspiel kaum anders zu erwarten, präsentiert sich dann auch schon das Cover der Box in kindgerechtem Design. Nehmen wir den Deckel der kompakten, quadratischen Box ab, so sorgt in ihrem Innern ein Pappeinleger für Ordnung beim Spielmaterial, welches aus 49 Kacheln und dem Regelblatt in deutscher und französischer Sprache besteht.

Die Drachen haben in ihrem geheimen Verlies über die Jahre zahlreiche Schätze versteckt. Wird es Dir gelingen, diese zu bergen?

Zur Spielvorbereitung werden die Kacheln verdeckt gemischt und als 7×7-Raster in die Tischmitte gelegt. Wer es etwas schwieriger haben möchte, kann sie aber auch in beliebiger Anordnung platzieren. Ist ein Startspieler bestimmt, kann es auch schon losgehen. Der aktive Spieler deckt in seinem Zug Kacheln auf. Dies kann er so lange machen, bis er freiwillig aufhören will, oder aufhören muss. Letzteres ist der Fall, wenn er eine Spinne aufdeckt oder wenn er einen Drachen nach einem Schatz oder einen Schatz nach einem Drachen aufdeckt. Hat der Spieler nur Schätze oder nur Drachen aufgedeckt, kann er diese dagegen nehmen, wenn die Bedingungen erfüllt sind. Bei den Schätzen müssen nämlich teilweise Sets identischer Schätze vorhanden sein, um diese nehmen zu können. Die genommenen Kacheln legt der Spieler vor sich ab, die übrigen dreht er ggf. wieder um. Danach ist der nächste Spieler am Zug. Die Partie endet, wenn nur noch die drei Kacheln mit den Spinnen übrig sind. Die Spieler zählen nun zunächst ihre gesammelten Drachen. Hat hier ein Spieler mehr Drachen als alle anderen, erhält er zusätzlich noch die drei Kacheln mit den Spinnen. Anschließend zählen die Spieler alle ihre gesammelten Kacheln. Wer die meisten hat, gewinnt.

Das Spielprinzip von Schatz der Drachen kommt einem irgendwie bekannt vor? Richtig! Wir haben hier letztlich ein etwas getuntes Memory mit Zusatzregeln vor uns. Das soll aber keinesfalls dieses Spiel abwerten. Vielmehr ist es Reiner Knizia gelungen, das Memory-Prinzip auf eine interessante Art und Weise neu zu interpretieren und damit ein mehr als sympathisches Spiel für wirklich die ganze Familie zu schaffen. Sich bei 49 Kacheln immer zu merken, wo was lag, ist nämlich gar nicht so einfach, zumal die Spinnenkacheln auch noch verschoben werden dürfen, wenn man sie aufgedeckt hat. Von daher rauchen hier die grauen Zellen manchmal ganz schön, wenn man versucht, sich zu erinnern, wo denn nun die noch fehlende Kachel lag, die man braucht, um das Set eines bestimmten Schatzes zu vervollständigen. Dass das Spielmaterial sich dabei einmal mehr als überaus hochwertig erweist, brauchen wir wohl an dieser Stelle nicht mehr extra zu vermerken, ist dies doch ein Markenzeichen von Game Factory.

Titel: Schatz der Drachen
Autor: Reiner Knizia
Verlag: Game Factory