Wer Anfang 2024 auf der Spielwarenmesse in Nürnberg am Stand von Gigamic vorbeikam, dem wird ein Spiel definitiv sofort ins Auge gestochen sein, und zwar Quoridor Pac-Man. Die Franzosen haben hier ihren eigenen Spieleklassiker aus dem Jahr 1997 im neuen Gewand eines anderen Klassikers, nämlich Pac-Man, vorgestellt. Da das Spiel in Deutschland von Asmodee vertrieben wird, haben wir uns natürlich ein Exemplar gesichert, das wir heute einmal genauer unter die Lupe nehmen wollen. Als Verpackung dient ihm eine quadratische Standardbox im Pac-Man-Design. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir im Innern in einem Tiefzieheinleger wirklich bombensicher verpackt fünf Figuren, vier Powerpillen, drei Plättchen, 20 Hindernisse, den Spielplan und das mehrsprachige Regelheft, womit dann auch schon das komplette Spielmaterial aufgezählt wäre.
Du willst eigentlich nur von der einen Seite des Spielplans auf die andere Seite gelangen. Doch der Weg dahin ist alles andere als einfach, stellen sich Dir doch plötzlich immer wieder neue Hindernisse in den Weg…
Quoridor Pac-Man sind eigentlich zwei Spiele in einem, je nachdem, mit wie vielen Spielern man spielen will. Das klassische Quoridor ist mit zwei oder vier Spielern spielbar. Hierbei stellen die Spieler ihre Figuren auf das mittlere Feld ihrer Startreihe und erhalten zehn (bei zwei Spielern) bzw. fünf (bei vier Spielern) Hindernisse. Dann dürfen die Spieler reihum ihre eigene Figur ein Feld waagrecht oder senkrecht, vor- oder rückwärts bewegen. Alternativ können sie auch eines ihrer Hindernisse setzen, wobei zu beachten gilt, dass diese so gesetzt werden müssen, dass die gegnerische Figur noch eine Möglichkeit hat, die gegenüberliegende Seite des Spielfeldes zu erreichen. Wem dies als Erstem gelingt, gewinnt die Partie. Spielen dagegen drei oder fünf Spieler, spielen diese die Pac-Man-Variante. Hierbei werden Pac-Man, die vier Geister und die Hindernisse, wie auch die Powerpillen auf dem Spielplan platziert. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Pac-Man und erhält zusätzlich noch die drei Extraleben-Plättchen. Die anderen Spieler übernehmen die Geister. Danach verläuft das Spiel wie das klassische Pac-Man am Computer. Der Pac-Man-Spieler bewegt sich immer zwei Felder weit und versucht, die Powerpillen zu fressen. Gelingt ihm dies, darf er sich im nächsten Zug drei Felder weit bewegen. Anschließend bewegen sich die Geister reihum jeweils ein Feld vorwärts. Der Pac-Man gewinnt, wenn er alle vier Powerpillen gefressen hat. Hat Pac-Man dagegen vorher keine Leben mehr, gewinnen die Geister.
Quoridor aus dem Jahr 1997 zählt wohl nicht umsonst zu den Spieleklassikern. Es ist zwar ein sehr einfaches Spiel mit minimalistischer Optik aber auch eines, welches die grauen Zellen ganz schön zum Nachdenken anregt. Mit der neuen Pac-Man-Gestaltung hat man diesem Klassiker nun ein neues, zeitgemäßes Aussehen verliehen und ihn gleichzeitig um eine weitere Spieloption für eine ungerade Anzahl Mitspieler erweitert. Und bei dieser Pac-Man-Option wird wohl nicht nur der Autor dieser Zeilen in nostalgischen Erinnerungen an die Frühzeit der Konsolen- und Computerspiele schwelgen. Dieses Spiel ist optisch einfach ein Hingucker und macht Laune, es zu spielen.
Titel: Quoridor Pac-Man
Autor: Mirko Marchesi
Verlag: Gigamic / Asmodee