Herbstlaub

Über Herbstlaub, die deutsche Version von Leaf, welches 2023 bei Weird City Games erschienen war, sind wir eher zufällig bei den B-Rex-Days im September 2024 an einem der Spieletische des Kobold Spieleverlages gestolpert. Da uns das Spiel bei unserer Testrunde dort sehr gut gefallen hatte, haben wir uns ein Exemplar besorgt, welches wir heute einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen wollen. Die Box, welche Herbstlaub als Verpackung dient, präsentiert sich im quadratischen Standarddesign und mit einer perfekt zum Thema passenden Covergestaltung von Angela Rizza, welche auch für das sonstige Artwork verantwortlich zeichnet. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir im Innern ein ausgeklügeltes System von kleinen Pappschachteln, in denen das Spielmaterial sauber sortiert untergebracht ist. Dieses besteht aus drei Plänen, 32 Blättern, 84 Karten, 145 Plättchen, vier Übersichten, vier Figuren, Karten für den Solomodus und dem Regelheft.

Der Winter steht vor der Tür und die Bäume verlieren langsam ihre Blätter, die der Wind auf dem Waldboden verteilt. Dabei entstehen Kombinationen, die Tiere anlocken und Pilze wachsen lassen. Doch auch Eicheln für die Tiere im Winterschlaf wollen gesammelt werden…

Zur Vorbereitung einer Partie Herbstlaub werden der Tier-, der Blätter- und der Waldplan in die Tischmitte gelegt und gemäß Anleitung mit Spielmaterial bestückt, bzw. dieses daneben platziert. Die Eichel- und Sonnenplättchen kommen ebenfalls in die Tischmitte. Jeder Spieler erhält zudem die Pilzplättchen der Farbe seiner Wahl. Sind die Startblätter auch noch in die Tischmitte gelegt worden, wird ein Startspieler bestimmt und alle erhalten die entsprechende Anzahl Laubkarten vom Nachziehstapel auf die Hand. Nun kann es losgehen. Der aktive Spieler spielt in seinem Zug eine seiner Laubkarten aus. Er nimmt sich dann das jeweils passende Blatt vom Blätterplan und legt dieses an die bereits ausliegenden Blätter an. Liegen auf diesen ev. bereits Pilzplättchen von Mitspielern, erhält hier jeweils der mit dem größten Pilz ein Sonnenplättchen. Nun überprüft der aktive Spieler wie viele Berührungspunkte die Blattspitzen seines gelegten Blattes mit anderen Blättern hat. Je nach Farbe der berührten Blätter führt er anschließend die entsprechenden Aktionen aus, was bedeutet, dass er Laubkarten vom Stapel erhält, Pilze platzieren darf, eine Tierkarte erhält, oder sein Eichhörnchen auf dem Baum bewegen darf, was wiederum Boni bringen kann. Zudem darf der Spieler einmal in seinem Zug drei seiner Sonnenplättchen abwerfen, um den Marker auf der Jahreszeitenleiste vorzurücken. Er erhält dann die abgebildete Zahl an Eicheln. Überschreitet der Jahreszeitenmarker dabei die Frostlinie, wählen alle Spieler eine Gruppe identischer Tierkarten aus ihrer Auslage, welche sie nun in die Winterhöhle legen. Die Partie endet, sobald der dritte Blätterstapel leer ist oder der Jahreszeitenmarker die Winterlinie überschreitet. Die Spieler haben nun ein letztes Mal die Gelegenheit, eine Gruppe Tiere in die Winterhöhle zu legen. Anschließend erfolgt eine Wertung. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Herbstlaub hatte uns ja während der B-Rex-Days schon sehr gut gefallen und daran hat sich auch nun nichts geändert. Wir haben hier ein wirklich gut gemachtes Spiel für die ganze Familie vor uns, das einfache und leicht verständliche Regeln aufweist, die keinerlei Tücken bieten. Simpel ist der Titel deswegen aber bei weitem nicht, denn man muss bisweilen ganz schön knobeln, welches Blatt man denn nun wählen soll und vor allem, wie man dieses am besten anlegt, um ein Maximum an Aktionen zu generieren. Was uns zudem sehr gut gefällt, ist das wirklich sehr schön gestaltete Spielmaterial, welches die Herbststimmung perfekt einfängt.

Titel: Herbstlaub
Autor: Tim Eisner
Verlag: Weird City Games / Kobold Spieleverlag