The Gang

Kurz vor der SPIEL in Essen stellte der Stuttgarter Kosmos Verlag seine Herbstneuheiten des Jahrgangs 2024 vor, von denen einige dann auch recht zeitnah in den Handel kamen. Eine davon ist das Kartenspiel The Gang des Autorenduos John Cooper und Kory Heath, das wir uns heute einmal etwas genauer anschauen wollen. Eine kompakte Rechteckbox mit sehr edler Covergestaltung dient dem Spiel dabei als Verpackung. Im Innern der Box finden wir 90 Karten, 24 Chips und das Regelheft vor, womit dann auch schon das komplette Spielmaterial aufgezählt wäre.

Eure Gang ist bestens gerüstet für die nächsten Überfälle. Doch nur, wenn ihr euch perfekt aufeinander abstimmt, wird es euch am Ende auch gelingen, dreimal die Tresore zu knacken, ohne dabei den Alarm auszulösen.

Zur Spielvorbereitung werden die drei Alarm- und drei Tresor-Karten mit der grauen Seite nach oben in die Tischmitte gelegt, die Chips kommen nach Farben sortiert in der zur Spielerzahl passenden Anzahl daneben. Dann werden die 52 Spielkarten gemischt und als verdeckter Zugstapel ebenfalls in die Tischmitte gelegt. Hat jeder Spieler eine Übersichtskarte erhalten, kann es losgehen. Zu Beginn jeder Runde erhält jeder Spieler zwei Handkarten vom Nachziehstapel. Diese schauen sich die Spieler an und versuchen dann einzuschätzen, wie gut ihre Hand ist. Sie nehmen dazu einen der weißen Chips und legen diesen vor sich ab. Hierbei dürfen sie auch einen Chip nehmen, den ein Mitspieler bereits genommen hatte. Sind sich alle Spieler mit der Chipauswahl einig, werden drei Karten vom Nachziehstapel aufgedeckt und als Gemeinschaftskarten in die Tischmitte gelegt. Die Spieler prüfen nun erneut ihre Hand und die Auslage und wählen aufgrund ihrer neuen Einschätzung einen der gelben Chips. Sind sich hier wieder alle einig, wird eine vierte Karte aufgedeckt und die Spieler bewerten wiederum ihre Hand und die Auslage und wählen nun einen orangenen Chip. Ebenso wird verfahren, wenn nun die fünfte Karte aufgedeckt wird und die Spieler einen der roten Chips wählen. Im Showdown decken die Spieler dann in der Reihenfolge der roten Chips ihre Handkarten auf. Sollten die Kartenkombinationen, die sie so vorweisen können, nacheinander gleich stark oder immer stärker sein, waren sie erfolgreich und dürfen eine Tresor-Karte auf die goldene Seite drehen. Deckt dagegen ein Spieler eine schwächere Kombination als der vorherige auf, haben sie verloren und müssen eine Alarm-Karte auf die rote Seite drehen. Anschließend werden alle Chips wieder zurückgelegt und die Karten wieder gemischt und die nächste Runde startet. Die Partie endet, wenn die Gruppe entweder drei Tresor-Karten auf der goldenen Seite hat, mit dem Sieg der Gruppe oder mit ihrer Niederlage, wenn zuerst drei Alarm-Karten auf der roten Seite liegen.

Das grundlegende Spielprinzip von The Gang kommt einem irgendwie bekannt vor? Richtig! Dieses ist nämlich ein klassisches Texas Hold`em Poker, das man hier aber kooperativ spielt und das, ohne sich dabei über die eigenen Karten irgendwie austauschen zu dürfen außer durch die Wahl der Chips. Und das ist alles andere als einfach. Denn wie schätze ich meine eigene Kartenhand richtig ein? In der ersten Runde ist das stets ein Stochern im Nebel, aber je mehr Karten offen ausliegen, desto eher kann man dann zumindest für sich selbst auch einschätzen, ob die eigenen Karten für eine wirklich gute Kombo ausreichen, oder eher doch nicht. Ob die Gruppe dann am Ende auch wirklich erfolgreich ist, hängt aber letztlich auch davon ab, ob die Mitspieler mit ihrer Einschätzung richtig lagen. Wir hatten mit diesem Titel jedenfalls definitiv unseren Spaß, zumal The Gang auch ausgesprochene Kartenspielmuffel zu begeistern vermag.

Titel: The Gang
Autoren: John Cooper, Kory Heath
Verlag: Kosmos