2023 hatte der Verlag Denkriesen das Kartenspiel Arschmallows herausgebracht. Da das Autorenduo Ricardo Barreto und Denis Görz aber bald erkennen musste, dass das Spiel mit den sechs maximal möglichen Mitspielern nicht wirklich gut funktionierte, haben sie zur SPIEL 24 in Essen nachgelegt und in Form von Arschmallows XXL eine neue Version, die nun auch mit bis zu acht Personen spielbar ist, präsentiert. Diese hat nun eine richtige Rechteckbox als Verpackung, die sich aber im Design am kleinen Bruder orientiert, so dass uns auch hier einer der namensgebenden Arschmallows vom Cover angrinst. In der Box selbst sorgt dann ein Tiefzieheinleger für Ordnung beim Spielmaterial, welches aus 120 Karten, einer Figur und dem Regelfaltblatt besteht.
Wo verstecken sich die besten Arschmallows? Nur wer sich hier clever die richtigen Karten sichert und nichts anbrennen lässt, wird am Ende der Sieger sein.
Zur Vorbereitung einer Partie Arschmallows XXL werden die Karten gemischt und an jeden Spieler neun ausgeteilt, welche diese dann in einem 3×3-Raster verdeckt vor sich auslegen. Die übrigen Karten kommen als verdeckter Nachziehstapel in die Tischmitte, dessen oberste Karte aufgedeckt wird und den Ablagestapel bildet. Dann decken alle Spieler die Karte in der Mitte des Rasters auf, so dass alle sie sehen können. Zusätzlich darf jeder Spieler noch zwei weitere Karten aus seinem Raster anschauen. Liegt auch noch die Babo-Figur bereit und ist ein Startspieler bestimmt, kann es losgehen. In seinem Zug nimmt sich der aktive Spieler entweder die oberste Karte des Nachzieh- oder des Abwurfstapels. Entscheidet er sich, die Karte zu behalten, tauscht er sie mit einer der Karten seines Rasters, die dann offen auf den Abwurfstapel kommt. Er kann nun auch noch Karten abwerfen, wenn er weiß, dass in seinem Raster mindestens drei (bei Aktionskarten mindestens zwei) identische Karten oder eine Straße aus mindestens drei Karten liegen. Diese kommen dann ebenfalls offen auf den Abwurfstapel, wobei der aktive Spieler die Reihenfolge selbst festlegt. Hat er eine Schild- oder Aktionskarte vom Nachziehstapel gezogen, kann er sich stattdessen auch entscheiden, deren Aktion zu nutzen und sie dann abzuwerfen. Bei einer Schildkarte erhält er die Babo-Figur, die ihn vor Effekten der Aktionskarten anderer Spieler schützt. Bei Aktionskarten kann er z.B. Karten von Mitspielern anschauen oder sich einen zweiten Spielzug sichern. Entscheidet sich der Spieler, die gezogene Karte nicht zu nutzen und sofort abzuwerfen, muss er eine der Karten seines Rasters aufdecken. Diese ist dann für den Rest des Spiels gesichert und verbleibt bis zum Spielende in der Auslage des Spielers. Die Runde endet, sobald ein Spieler nur noch offene Karten in seiner Auslage hat, oder wenn ein Spieler denkt, er habe die niedrigste Gesamtpunktzahl in seinem Raster. Dieser muss dann Arschmallows rufen. Die Spieler decken dann alle ihre Karten auf, addieren ihre Werte und notieren diese. Wer so nach sechs Runden die wenigsten Punkte hat, gewinnt.
Auch die XXL-Ausgabe von Arschmallows wird ihrem Anspruch als Party- und Kartenspiel für die ganze Familie vollauf gerecht. Die Kartengrafiken sind mehr als witzig gemacht, die Regeln sind einfach und leicht verständlich und das grundlegende Spielprinzip ist altbekannt. Das Ziel, den Erfolgstitel Arschmallows hier auch für größere Gruppen spielbar zu machen, ist den Autoren zudem ebenfalls gelungen, denn bei 120 Karten, ist die Gefahr, dass diese selbst bei den maximal acht möglichen Mitspielern einmal ausgehen, mehr als gering. Und last but not least hat man mit der Babo-Figur und ihren Fähigkeiten auch noch ein neues Spielelement hineingebracht, so dass dieser Titel nicht nur für Neueinsteiger, sondern auch für Besitzer des ursprünglichen Arschmallows von Interesse sein dürfte.
Titel: Arschmallows XXL
Autoren: Ricardo Barreto, Denis Görz
Verlag: Denkriesen