Zu den Klassikern im Programm von Oink Games zählt definitiv das semi-kooperative Spiel Tiefseeabenteuer des Autorenduos Jun und Goro Sasaki. Was lag also näher, als pünktlich zur SPIEL 24 in Essen eine neue Version dieses beliebten Spieles mit dem Titel Tiefseeabenteuer Turbo herauszubringen? Wie üblich ist die Box wieder einmal extrem kompakt und so klein, dass man sie bequem auch in der Jackentasche unterbringt. In ihr befinden sich sechs Figuren, sechs Spielsteine, fünf Würfel, ein Marker, 48 Chips, ein U-Boot-Plättchen und die Regelfaltblätter in mehreren Sprachen.
Eine Gruppe wagemutiger Abenteurer macht sich auf, um mit ihrem U-Boot die Tiefsee zu erforschen und Schätze zu bergen. Doch die Sauerstoffvorräte sind begrenzt und da hier alle Konkurrenten sind, gilt es genau abzuwägen, wann man sich denn am besten zurück auf den Weg ins sichere U-Boot macht.
Eine Partie Tiefseeabenteuer Turbo ist schnell vorbereitet. Das U-Boot wird in der Tischmitte platziert, der Marker für den Sauerstoff auf die 25 gelegt und die Spielerfiguren ebenfalls auf das U-Boot gestellt. Zudem erhält jeder Spieler einen Taschenspielstein in der Farbe seiner Wahl. Dann werden noch die Entdeckungschips nach Leveln getrennt verdeckt gemischt und gemäß Anleitung an das U-Boot angelegt, sowie die drei blauen Würfel und leere Chips bereitgelegt. Ist ein Startspieler bestimmt, kann es dann auch schon losgehen. In seinem Zug muss der aktive Spieler fünf Phasen abhandeln. In Phase 1 verringert er den Sauerstoff um eins für jeden Schatz, den die Spieler in der aktuellen Runde gesammelt haben. In Phase 2 entscheidet er, ob er tiefer taucht oder zum U-Boot zurückkehrt, wobei letzteres nur einmal pro Runde gemacht werden kann. In der dritten Phase kündigt der Spieler an, ob er den Turbo nutzen will. Dies bedeutet, dass er in Phase 4 die Würfelergebnisse aller drei Würfel addiert und sich entsprechend bewegt. Ansonsten wählt er in Phase 4 zwei der drei Würfel aus, addiert deren Ergebnis und bewegt seine Figur die entsprechende Anzahl Chips vor bzw. zurück, wobei von anderen Spielern besetzte Chips übersprungen werden und jeder gesammelte Schatz das Würfelergebnis um eins reduziert. Bewegt er sich in Phase 4 vorwärts, kann er in Phase 5 entscheiden, entweder nichts zu tun oder den Entdeckungschip, auf dem er steht, einzusammeln und durch einen leeren Chip zu ersetzen. Seine dritte Option, falls er auf einem leeren Chip landet, ist, einen bereits gesammelten Chip wieder abzulegen. Die Runde endet, wenn alle Spieler es zurück ins U-Boot geschafft haben oder falls der Sauerstoff ausgeht. Wer es rechtzeitig ins U-Boot geschafft hat, legt seine gesammelten Chips unter seinen Taschenspielstein. Wer es nicht geschafft hat, legt seine Chips beginnend mit dem Spieler, der am weitesten vom U-Boot entfernt ist, als Dreierstapel ans Ende der Schatzlinie. Sie gelten im weiteren Spielverlauf als ein einziger Chip. Nun werden die leeren Chips aus der Schatzlinie entfernt, der Sauerstoffmarker wieder auf 25 geschoben, die Spielerfiguren alle zurück ins U-Boot gestellt und die nächste Runde startet. Wer nach Ende der dritten Runde die Schätze mit dem höchsten Gesamtwert hat, gewinnt.
Wir hatten ja 2022 das klassische Tiefseeabenteuer bereits hier im Blog vorgestellt und das Spiel hatte uns sehr gut gefallen. Dies gilt nunmehr auch für die Neuauflage. Tiefseeabenteuer Turbo hat nichts von seinem Reiz verloren und ist definitiv wieder einmal ein Spiel, das es in sich hat. Man mag zwar denken, dass es mit der Turbo-Option nun einfacher wäre, Schätze einzusammeln und zurück ins U-Boot zu bringen, doch dem ist bei weitem nicht so. Wie gehabt muss man sich wirklich ganz genau überlegen, wie tief man tauchen und wie viele Schätze man am Ende einsammeln will. Wobei es hier essenziell ist, die Mitspieler zu beobachten. Denn man kann selbst noch so vorsichtig sein. Wenn ein Spieler zu gierig wird, reicht der knappe Sauerstoff plötzlich für keinen in der Gruppe mehr, um es rechtzeitig zurück ins U-Boot zu schaffen. Uns hat Tiefseeabenteuer Turbo jedenfalls wieder extrem viel Spaß gemacht. Und es ist einmal mehr faszinierend, wieviel Spielmaterial man in einer so kleinen Box doch unterbringen kann.
Titel: Tiefseeabenteuer Turbo
Autoren: Jun Sasaki, Goro Sasaki
Verlag: Oink Games