Wie jedes Jahr hatte der Pegasus Verlag natürlich auch zur SPIEL 24 in Essen wieder eine Vielzahl von Spieleneuheiten im Gepäck. Eine davon hat uns dabei besonders interessiert und zwar die deutsche Version von Tower Up, welches vom Autorentrio Grégoire Largey, Frank Crittin und Sébastien Pauchon entwickelt wurde. Als Verpackung dient dem Titel eine quadratische Standardbox, deren Covergestaltung uns auch gleich perfekt auf das Thema des Spiels, nämlich den Bau von Hochhäusern, einstimmt. Nehmen wir den Deckel ab, so sorgt im Innern der Box ein System von Tiefzieheinlegern für Ordnung beim Spielmaterial, wobei einer dann auch gleich Teil desselben ist. Das übrige Spielmaterial besteht aus dem doppelseitigen Spielplan, vier Tableaus, 54 Karten, 120 Stockwerken, 40 Dächern, 20 Markern, 12 Chips und dem Regelheft.
Das Stadtzentrum soll erweitert werden und Du und Deine Mitbewerber haben alle Hände voll zu tun. Denn die Stadt macht genaue Vorgaben, wie die Gebäude auszusehen haben und dass sich jede Baufirma auch an der Fertigstellung der Nachbargebäude beteiligen muss. Hier ist also kluge Planung gefragt, um am Ende die Nase vorne zu haben.
Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan mit der zur Spielerzahl passenden Seite in die Tischmitte gelegt. Die Aufbewahrungsbox mit den Stockwerken kommt daneben. In diese werden auch noch die gemischten Vorratskarten gesteckt und drei von ihnen aufgedeckt, welche die Startstockwerke der ersten drei Gebäude vorgeben, die beliebig auf dem Spielplan platziert werden. Auf diesen kommen auch noch drei Zielkarten sowie die zugehörigen Bonus-Chips. Zuletzt erhält noch jeder Spieler das Tableau, die Dächer und den Kegelmarker seiner Farbe, sowie vier Maschinenmarker, die er auf die entsprechenden Startfelder seines Tableaus stellt. Haben alle Spieler auch noch ein Set von Stockwerken erhalten und ist ein Startspieler bestimmt, kann es losgehen. In seinem Zug hat ein Spieler zwei Optionen. Er kann zum einen eine Vorratskarte vom Markt nehmen und erhält die abgebildeten Stockwerke aus dem Vorrat, bzw. bewegt einen seiner Maschinenmarker vorwärts. Die andere Option ist es, ein neues Gebäude zu bauen. Hierbei gilt zu beachten, dass neue Gebäude immer nur benachbart zu bestehenden Gebäuden gebaut werden dürfen, nie dieselbe Farbe wie diese haben dürfen und dass alle benachbarten Gebäude vom Spieler aufgestockt werden müssen. Hat er dafür nicht genügend Stockwerke der passenden Farben in seinem Vorrat, kann er den Bau nicht durchführen. Nach erfolgtem Bau muss der Spieler eines seiner Dächer auf eines der eben platzierten Stockwerke setzen. Er darf dann den Maschinenmarker der entsprechenden Farbe auf seinem Tableau so viele Felder vorwärtsbewegen, wie das Gebäude Stockwerke hat. Haben so alle Maschinenmarker eine der Sternenspalten auf dem Tableau überschritten oder erreicht, hat der Spieler sofort einen weiteren Spielzug. Erfüllt er nach der Bauphase die Siegbedingungen einer Zielkarte, darf er sich den Marker mit dem höchsten Wert nehmen und diesen auf sein Tableau legen. Setzt ein Spieler sein letztes Dach, wird das Spielende eingeleitet. Der Spieler zählt nun alle sichtbaren Dächer seiner Farbe und rückt seinen Kegelmarker entsprechend auf seinem Tableau vor. Dann sind die anderen Spieler reihum alle noch einmal am Zug. Zuletzt erfolgt eine Schlusswertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Unser erster positiver Eindruck, den wir von Tower Up in Essen gewonnen hatten, hat uns nicht getäuscht. Wir haben hier ein wirklich sehr gut gemachtes und auch kurzweiliges Spiel vor uns, in dem man dank seiner einfachen Grundregeln sehr schnell drin ist. Simpel ist der Titel aber trotzdem nicht, denn man muss in seinem Zug wirklich sehr genau überlegen, was man wann und vor allem wo baut, bzw. wann man besser erstmal wieder Stockwerke in den verschiedenen Farben sammelt. Die Wege zum Sieg sind dabei mehr als unterschiedlich, denn sowohl die Zielkarten, sofern man sie als Erster erfüllt, als auch möglichst viele sichtbare Dächer, als auch die Taktik, seine Dächer auf möglichst hohe Gebäude zu setzen, können am Ende die nötigen Extrapunkte für den Sieg bringen. Von daher waren wir von Tower Up mehr als begeistert, auch wenn die Downtime für die inaktiven Spieler bisweilen etwas lang wird.
Titel: Tower Up
Autoren: Grégoire Largey, Frank Crittin, Sébastien Pauchon
Verlag: Monolith Board Games / Pegasus