Normalerweise sind ja Kartenspiele die Domäne des NSV-Verlages aus Nürnberg. Zur SPIEL 24 in Essen hatten die Nürnberger als Herbstneuheit aber ein Würfelspiel im Gepäck, das wir uns natürlich gleich mal etwas genauer anschauen mussten. Die Verpackung von Charidice des Autors Jürgen Adams bildet eine kompakte Rechteckbox in dunkelgrüner Grundfarbe mit den namensgebenden Würfeln auf dem Cover. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir im Innern denn auch gleich sechs Würfel sowie einen Spielblock und das viersprachige Regelheftchen vor, die das komplette Spielmaterial bilden.
Geben ist ja bekanntlich seliger als Nehmen und so musst auch Du hier genau überlegen, welche Deiner Würfel Du nun behalten und welche Du Deinem Mitspieler geben möchtest. Denn nur der großzügigste Spender wird am Ende auch einen Charity-Bonus erhalten.
Zur Spielvorbereitung erhält jeder Spieler ein Blatt vom Spielblock und die Würfel werden bereitgelegt. Haben sich alle auch noch mit einem Stift bewaffnet und ist ein Startspieler bestimmt, kann es dann auch schon losgehen. Charidice wird über insgesamt sieben Runden gespielt. In jeder Runde ist jeder Spieler einmal der Würfler. Als solcher würfelt er alle Würfel bis zu drei Mal und wertet diese dann. Hierbei bringen entweder Würfel gleicher Farbe, sofern sie eine Straße bilden, oder unterschiedlicher Farben und idealerweise gleicher Zahlenwerte Punkte. Der Spieler addiert hierzu die Augenzahl der Würfel, die er werten möchte, und trägt diese in der ersten Spalte seines Blattes ein. In der zweiten trägt er ggf. einen Bonus ein, den er für das Würfelergebnis erhält. In die Spalte ganz rechts trägt er hingegen die Augenzahl der Würfel ein, die er nicht nutzt, denn diese spendet er seinem linken Nachbarn, welcher die Augenzahl in die zweite Spalte von rechts auf seinem Blatt einträgt. Hierbei gilt zu beachten, dass eine 5 und 6, die weitergegeben werden, immer doppelt zählen. Zudem kann der Spieler, der beschenkt wird, vor dem dritten Würfelwurf des aktiven Spielers anmelden, dass er ein großes Geschenk möchte. Die Augenzahl, die er erhält, wird dann verdoppelt. Haben so reihum alle gewürfelt, beginnt die nächste Runde. Am Ende der siebten Runde addieren die Spieler dann die Werte in den ersten drei Spalten von links auf ihren Blättern zusammen. Zudem werden auch noch die Werte in der Spalte ganz rechts getrennt addiert. Wer hier die meisten Punkte hat, erhält noch einen Charity-Bonus, den er zur Summe der drei ersten Spalten dazu addiert. Wer so die meisten Punkte hat, gewinnt.
Charidice ist ein wirklich sympathisches, schnelles Würfelspiel, das allerdings wie alle Würfelspiele einen sehr hohen Glückfaktor hat. Da die Grundregeln recht einfach sind, ist es ein Spiel für die ganze Familie. Beim Spielen an sich ist es dann letztlich wie schon gesagt eine Frage des Glücks, was man so erwürfelt, denn gerade Kombos aus sechs farbgleichen Würfeln oder sechs Würfeln mit identischem Augenwert bringen einem dicke Boni ein. Andererseits sollte man auch nicht zu knauserig sein, denn der Charity-Bonus am Ende ist auch nicht zu verachten und kann letztlich die nötigen Punkte bringen, um sich doch noch den Sieg zu sichern. Wir hatten mit diesem Würfelspiel von NSV jedenfalls bei unserer Testrunde sehr viel Spaß und können den Titel nur weiterempfehlen, ist er doch definitiv nicht nur für eingefleischte Würfelspielfans etwas.
Titel: Charidice
Autor: Jürgen Adams
Verlag: Nürnberger Spielkarten-Verlag