Sail or Die

Wenn wir auf die SPIEL in Essen gehen, ist ein Besuch am Stand von Loosey Goosey eigentlich mittlerweile Pflichtprogramm für uns. Und so haben wir dort natürlich auch auf der SPIEL 24 wieder vorbeigeschaut, gab es doch in Form von Sail or Die wieder eine Neuheit von Andreas Preiss, welche wir genauer unter die Lupe nehmen mussten. Als Verpackung dient dem Spiel eine kompakte Rechteckbox mit gelber Grundfarbe und einer doch recht wilden Covergestaltung, die ein echter Eyecatcher ist. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir im Innern 75 Steine, 55 Karten, eine Hai-Figur und die Regelfaltblätter in deutscher und englischer Sprache.

Du hast Karten in der Hand und Steine vor Dir liegen. Die Karten willst Du loswerden, die Steine besser nicht. Doch manchmal ist es ganz sinnvoll, auf ein paar Steine zu verzichten, um Deine Karten loszuwerden. Es ist alles nur eine Frage des Timings.

Zur Spielvorbereitung erhalten die Spieler die 15 Punktesteine in der Farbe ihrer Wahl. Dann wird ein Startspieler bestimmt, welcher die Haifigur vor sich aufstellt und die Karten mischt. Von diesen bekommt jeder Spieler je nach Spieleranzahl eine gewisse Menge auf die Hand, die übrigen werden beiseitegelegt. Nun kann es auch schon losgehen. Nachdem der Startspieler eine Karte ausgespielt hat, haben die anderen Spieler in ihrem Zug folgende Optionen. Sie können entweder genauso viele Karten wie zuletzt ausspielen aber in einer Farbe, die noch nicht gespielt wurde. Oder sie spielen genauso viele Karten wie zuletzt aber in einer Farbe, die schon gespielt wurde, wofür sie einen ihrer Punktesteine in die Tischmitte werfen müssen. Die dritte Option, die ebenfalls einen Punktestein kostet, ist, genau eine Karte mehr als bisher in einer beliebigen Farbe auszuspielen. Alle anderen Karten der bisherigen Auslage, werden dann abgeworfen. Die vierte Option ist, dass der Spieler passt. Er legt seine Handkarten dann vor sich und nimmt sich alle seine Punktesteine, die in der Tischmitte liegen, wieder zurück. Haben so alle bis auf einen Spieler gepasst, kommt es zum Reset. Dabei werden alle Karten und Punktesteine aus der Tischmitte abgeworfen und der betreffende Spieler wird zum neuen Startspieler. Die Runde endet, sobald ein Spieler alle seine Handkarten abgeworfen hat. Alle übrigen Spieler müssen nun so viele Punktesteine abwerfen, wie sie noch Handkarten haben. Dann startet eine neue Runde mit dem Spieler, der als Erster alle Handkarten losgeworden war, als Startspieler. Wer nach drei Runden noch die meisten Punktesteine übrig hat, gewinnt.

Bei Sail or Die trifft der Spruch „klein aber oho“ voll zu. Liest man die Regeln nämlich das erste Mal, denkt man zunächst, dass dieses Kartenspiel ja so kompliziert gar nicht sein kann. Spielt man es dann, stellt man sehr schnell fest, dass hier strategisches Denken und das richtige Timing wirklich entscheidend sind. Denn schneller als man schauen kann, haben die Mitspieler alle gepasst und sich ihre Punktesteine wieder gesichert und die eigenen sind unwiderruflich weg. Passt man dagegen zu früh, entledigen sich die Mitspieler stattdessen aller Handkarten und man selber verliert viele Steine für die eigenen Handkarten. Wer Spaß an Kartenspielen hat, der wird an Sail or Die und seinem Spielprinzip definitiv seine Freude haben.

Titel: Sail or Die
Autor: Andreas Preiss
Verlag: Loosey Goosey