Caracas

Der Reiz der SPIEL in Essen liegt ja nicht zuletzt auch in der Tatsache begründet, dass man hier Spieleverlage aus aller Herren Länder beisammenhat, welche man im deutschen Einzelhandel dann oft vergeblich suchen würde. Einer dieser Verlage ist der niederländische Verlag Cwali, welcher in Essen zur SPIEL 24 sein Legespiel Caracas mit im Gepäck hatte. Da der Titel, den das Autorenduo Peter Joustra und Corné van Moorsel entwickelt hat, mehr als vielversprechend aussah, haben wir uns ein Exemplar besorgt, um es heute einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine längliche Rechteckbox mit einer südamerikanischen Dschungellandschaft auf dem Cover bildet dabei die Verpackung. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir im Innern einen Spielplan, fünf Meere, 73 Plättchen, einen Wertungsblock und das mehrsprachige Regelheft.

1799 startete Alexander von Humboldt von Caracas aus seine erste Expedition durch Südamerika. Wirst Du es dem großen Entdecker gleichtun und auf Deiner Forschungsreise eine detaillierte Expeditions-Karte erstellen?

Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und an jeden Spieler ein Meer ausgeteilt. Dieses legen die Spieler so vor sich ab, dass die Ausrichtung der vier Symbole mit der der Symbole auf dem Markt übereinstimmt. Dann werden die 73 Plättchen verdeckt gemischt und je nach Spieleranzahl eine gewisse Menge unbesehen in die Schachtel zurückgelegt. Von den verbliebenen werden vier auf den Spielplan gelegt und aufgedeckt. Beginnend mit dem Startspieler nehmen die Spieler nun reihum eines der Plättchen vom Spielplan, wobei dieser immer wieder sofort mit einem neuen Plättchen bestückt wird, und legen es oberhalb ihres Meeres ab. Nun kann die eigentliche Partie starten. In seinem Zug platziert der aktive Spieler zunächst das Plättchen oberhalb seines Meeres in einer der Spalten unterhalb des Meeres. Hierbei gilt lediglich zu beachten, dass neue Plättchen an das Meer oder schon vorhandene angelegt werden müssen. Anschließend muss der Spieler das Plättchen vom Spielplan nehmen, das dem Symbol der Spalte entspricht, in der er das aktuelle Plättchen gelegt hat. Das neue Plättchen wird wiederum oberhalb des Meeres abgelegt. Dies erfolgt reihum so lange, bis ein Spieler die Auslage auf dem Spielplan nicht mehr auffüllen kann. Alle Spieler haben nun noch einen letzten Zug. Darauf erfolgt eine Wertung und wer hier die meisten Punkte hat, gewinnt.

Caracas ist eines dieser Spiele, das auf den ersten Blick so simpel erscheint und es am Ende dann doch nicht ist. Denn hier muss man gefühlt 1000 Dinge gleichzeitig im Blick haben. Denn zum einen ist es wichtig, welche Landschaftsarten und wieviel von den einzelnen Landschaftsarten man in seiner Auslage hat. Ebenso muss man die Tiere auf den Plättchen im Auge haben. Manche bringen Punkte, wenn man sie in besonders großen Gruppen anordnet, andere wollen dagegen alleine sein. Und dann gibt es ja auch noch die seltenen Tierarten, die nur Siegpunkte bringen, wenn man ihre speziellen Siegbedingungen erfüllt. Das alles gelingt einem natürlich nur, wenn man sich dafür auch die richtigen Plättchen sichern kann, was dann schon wieder die nächste Herausforderung ist. Denn entweder ist nichts passendes da, oder es liegt bei Symbolen, in deren Spalten man sinnvoll das aktuelle Plättchen nicht anlegen kann. Wer anspruchsvolle Legespiele mag, der wird bei Caracas jedenfalls definitiv voll auf seine Kosten kommen.

Titel: Caracas
Autoren: Peter Joustra, Corné van Moorsel
Verlag: Cwali