Moving Day

Zu den Herbstneuheiten von Piatnik aus Wien, die wir auf der SPIEL 24 in Essen kurz anschauen konnten, zählte auch Moving Day des Autors Mads Fløe. Da wir den Titel ganz witzig fanden, haben wir uns ein Exemplar besorgt, welches wir in unserem heutigen Blogbeitrag einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen wollen. Als Verpackung dient dem Spiel eine quadratische Standardbox, auf deren Cover wir eine typische Umzugsszene sehen, womit die Thematik, um die sich Moving Day dreht, auch gleich perfekt eingefangen wird. Im Innern der Box sind dann Clipbeutel das einzige Ordnungselement beim Spielmaterial, welches wiederum aus 12 Fahrzeugen, 36 Karten, 109 Plättchen und der mehrsprachigen Spielanleitung besteht.

In Kanada ziehen zum 1. Juli oft mehr als 100.000 Menschen um, weil zu früheren Zeiten an diesem Tag im Regelfall die Mietverträge ausliefen und nur an diesem Stichtag verlängert werden konnten. Das entsprechende Gesetz ist zwar längst Geschichte, doch die Tradition des Umzugstages besteht weiter und da man deshalb praktisch keine Umzugsfirma an diesem Datum findet, müssen Freunde und Verwandte als Helfer herhalten…

Zur Spielvorbereitung erhält jeder Spieler einen Satz Fahrzeuge. Die Karten für die Helfer werden gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt, von dem eine Karte mehr, als Mitspieler vorhanden sind, aufgedeckt werden. Dann werden die Kartonplättchen gemischt und ebenfalls als verdeckte Nachziehstapel bereitgelegt. Von diesen Stapeln werden unter jede offen ausliegende Karte je zwei Kartonplättchen offen ausgelegt. Liegen auch noch die Snackplättchen bereit und ist ein Startspieler bestimmt, kann der Umzug starten. Der aktive Spieler wählt in seinem Zug immer ein Set aus einer Helferkarte und den beiden darunterliegenden Kartonplättchen. Diese muss er dann auf seine Fahrzeuge verteilen, wobei er selbige immer von unten nach oben befüllen muss. Auch die Helferkarte muss einem der drei Fahrzeuge zugeordnet werden, wobei hier zu beachten gilt, dass die maximale Personenzahl des Fahrzeugs nicht überschritten werden darf. Die Helferkarten neben der Karte des Sets, das der Spieler genommen hat, werden nun mit Snack-Plättchen bestückt und die Auslage wieder aufgefüllt. Dann ist der nächste Spieler am Zug. Nach acht Runden erfolgt eine Auswertung. Für jeden Helfer mit Crash-Symbol muss ein Karton mit Fragil-Symbol auf dem entsprechenden Fahrzeug umgedreht werden. Genauso müssen Kartons, über denen ein schwererer Karton liegt, umgedreht werden. Zuletzt muss noch die Gesamtstärke der Helfer jedes Fahrzeugs ermittelt werden. Alle Kartons die schwerer als diese Gesamtstärke sind, werden ebenfalls umgedreht. Bei den verbliebenen Kartons wird nun die Anzahl der Gewichtssymbole addiert. Zu diesen kommen Extrapunkte für Gruppen von Kartons gleicher Farbe und für solche gleicher Art. Und auch gesammelte Snacks bringen Punkte. Wer so am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Wie eingangs ja schon erwähnt, fanden wir Moving Day schon in Essen wirklich witzig und daran hat sich auch nun nach unserem ausführlichen Test nichts geändert. Wir haben hier ein sympathisches Spiel für die ganze Familie vor uns, das dementsprechend einfache, leicht verständliche Regeln hat. Dass dieses Spiel aber alles andere als simpel ist, merkt man dann doch recht schnell, denn es ist teils eine echte Knobelei, welches Kartenset man denn nun nehmen und vor allem wie man die Kartons und den Helfer auf die Fahrzeuge verteilen soll. Hier gilt es dann bisweilen abzuwägen, ob es nicht sinnvoller ist, einen der Kartons auf seinen Fahrzeugen zu opfern, um so noch ein paar Zusatzpunkte durch Kombos gleichfarbiger Kartons oder Kartons gleicher Art zu kreieren. Wir hatten mit diesem Titel jedenfalls unseren Spaß, zumal sich die Downtime für inaktive Spieler sehr in Grenzen hält, muss man die Kartenauslage doch ständig im Auge haben, um seine eigene Strategie entsprechend anpassen zu können.

Titel: Moving Day
Autor: Mads Fløe
Verlag: Piatnik