Eine der Spieleneuheiten des Jahrgangs 2024 im Vertrieb von Asmodee, auf die wir wirklich schon sehnsüchtig gewartet hatten, war Survive the Island des Autors Julian Courtland-Smith. Kurz vor Weihnachten war es dann so weit und ein Exemplar des Spiels kam zu uns auf den Redaktionstisch geflogen. Und nun haben wir es dann auch endlich geschafft, es zu testen, wobei uns diesmal die Macher der Unschlagbar, des ersten Spielecafés in unserer Heimatstadt Heilbronn, welches im März öffnen wird, beim Testen unterstützt haben. Als Verpackung dient dem Titel eine quadratische Standardbox mit einer doch recht dramatischen Covergestaltung, die die Thematik des Spiels – die Flucht von einer Insel – perfekt einfängt. Werfen wir einen Blick ins Innere der Box, so sorgt dort ein wirklich ausgeklügelter Tiefzieheinleger für Ordnung beim Spielmaterial, welches wiederum aus dem Spielplan, 40 Plättchen, 75 Figuren, fünf Spielhilfen, einem Würfel und dem Regelheft besteht.
Eure Expedition erkundet gerade zusammen mit anderen Forschern eine Insel, um deren Schätze zu heben, als plötzlich die Vulkane dort erwachen und das Eiland langsam, aber sicher im Meer zu versinken droht. Wird es Dir gelingen, Deine Leute wieder sicher von der Insel herunterzubekommen?
Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt, die Inselplättchen gemischt und diese wie auch die Seeschlangen gemäß Anleitung auf dem Spielplan verteilt. Dann erhält jeder Spieler eine Spielhilfe und die Abenteurer-Figuren in der Farbe seiner Wahl, sowie zwei Flöße. Die übrigen Flöße wie auch die übrigen Kreaturen und der Würfel werden griffbereit neben dem Spielplan bereitgelegt. Haben sich alle Spieler die Werte ihrer Abenteurer-Figuren eingeprägt und ist ein Startspieler bestimmt, stellen die Spieler beginnend mit ihm reihum je einen ihrer Abenteurer auf ein freies Inselfeld. Dies erfolgt so lange, bis alle Spieler alle ihre Abenteurer auf Inselfelder gesetzt haben, wobei beim Spiel zu fünft verbliebene Abenteurer auch auf Felder gestellt werden dürfen, auf denen schon ein Abenteurer steht. Anschließend verteilen die Spieler wieder reihum ihre Flöße auf freie Wasserfelder, die an ein Inselfeld angrenzen. Nun kann die Partie starten. In seinem Zug bewegt der aktive Spieler zunächst Abenteurer und/oder ein leeres Floß oder ein Floß, das er kontrolliert. In dieser Phase kann er auch die Fähigkeit von Plättchen nutzen, die er in der sich nun anschließenden Überflutungsphase erhalten hat. Hier entfernt der Spieler nämlich ein beliebiges Inselplättchen, wobei zuerst alle Strand-, dann alle Wald- und zuletzt die Bergplättchen entfernt werden müssen. Stehen Figuren auf dem betreffenden Plättchen, landen diese im Wasser. Ist auf der Unterseite des Plättchens eine Fähigkeit, nimmt der Spieler dieses Plättchen verdeckt in seinen Vorrat und kann es in einem seiner nächsten Züge nutzen. Ist darauf ein Effekt, wird dieser sofort abgehandelt und das Plättchen kommt zurück in die Box. Zuletzt würfelt der Spieler in der Gefahrenphase den Würfel und bewegt dann die gewürfelte Kreatur, sofern diese auf dem Spielplan ist. Bewegen sich die Kreaturen so auf Felder mit Abenteurern oder einem Floß kommt es zu einer Interaktion, was bedeutet, dass die entsprechenden Figuren vom Spielplan genommen werden oder auf diesem verschoben werden müssen. Das Spiel endet entweder, wenn alle Abenteurer gerettet oder vom Spielplan entfernt wurden oder wenn das dritte Vulkanplättchen aufgedeckt wird. Die Spieler zählen dann die Werte ihrer geretteten Abenteurer-Figuren zusammen. Wer so die meisten Punkte hat, gewinnt.
Survive the Island hat unsere Erwartungen wirklich vollauf erfüllt. Wir haben hier ein schnelles, sehr schwarzhumoriges Spiel für die ganze Familie vor uns, das mit einfachen und leicht verständlichen Regeln daherkommt. Beim Spielen an sich überwiegt dann ganz klar das Glücksmoment, denn man weiß natürlich nie, welche Inselplättchen die „lieben“ Mitspieler wegnehmen, noch was sich unter diesen verbirgt. So kann es dann sehr schnell passieren, dass die eigenen Abenteurer im Wasser landen und auf dem Feld dann auch gleich noch ein Hai auftaucht, der sie frisst. Auch welche Kreatur mit dem Würfel aktiviert wird und wohin sie der aktive Spieler steuert, weiß man natürlich nie, so dass sich der gut durchdachte Fluchtplan, bis man wieder selbst an der Reihe ist, sehr schnell in Luft auflösen kann. Wer leicht chaotische Spiele, bei denen man seinen Mitspielern nach Herzenslust voll ans Bein pinkeln kann, mag, der wird hier auf jeden Fall voll auf seine Kosten kommen.
Titel: Survive the Island
Autor: Julian Courtland-Smith
Verlag: Zygomatic / Asmodee