Camargue

Zu den Spieleneuheiten, welche Abacus 2024 vorgestellt hatte, gehört auch das Legespiel Camargue des Autors Timo Diegel, über das wir auf der SPIEL 24 in Essen gestolpert sind. Da wir den Titel ganz interessant fanden, haben wir uns ein Exemplar besorgt, welches Thema unseres heutigen Blogbeitrages sein soll. Eine Rechteckbox bildet dabei die Verpackung des Spiels, wobei die Covergrafik einen dann gleich in die malerische Landschaft der namensgebenden Camargue versetzt. Im Innern der Box sorgt ein ausgeklügelter Pappeinleger für Ordnung beim Spielmaterial, welches aus 96 Plättchen, 18 Markern, sechs Tableaus und den Regelfaltblättern in deutscher und englischer Sprache besteht.

Die Camargue ist für ihre einzigartige Landschaftsvielfalt und artenreiche Tierwelt bekannt und als Urlaubsziel beliebt. Erschafft gemeinsam eine ebenso farbenfrohe Landschaft, wobei am Ende nur der geschickteste Baumeister den Sieg davontragen wird.

Zur Spielvorbereitung einer Partie Camargue kommt das Startplättchen in die Tischmitte und jeder Spieler erhält ein Tableau und drei Marker, welche er jeweils auf die 0 in den drei Spalten stellt. Dann werden die Landschafts- und Helfer-Plättchen zusammengemischt und an jeden Spieler drei Plättchen verdeckt verteilt. Die übrigen bilden verdeckte Nachziehstapel. Ist ein Startspieler bestimmt, kann der Landschaftsbau auch schon beginnen. In seinem Zug legt der aktive Spieler entweder eines der Landschafts-Plättchen aus seiner Hand an schon ausliegende Landschafts-Plättchen an, oder er spielt ein Helfer-Plättchen aus, wofür er sofort zehn Punkte erhält. Legt er dagegen ein Landschafts-Plättchen, so muss er dieses mit mindestens einer Kante an schon ausliegende Plättchen anlegen und darf dabei keinen der Wege auf den Plättchen unterbrechen. Auch muss es so ausgerichtet sein, dass das Wappen in der oberen, rechten Ecke so liegt, wie auf dem Startplättchen. Anschließend zählt er die Anzahl zusammenhängender Landschafts-Plättchen des eben gelegten Typs und multipliziert diesen mit der Anzahl der Kanten, an die das neue Plättchen angelegt wurde. Um diese Punktzahl bewegt er seinen Marker auf seinem Tableau dann vorwärts. In dieser Phase können Mitspieler auch ein Helfer-Plättchen aus ihrer Hand ausspielen, das den eben gewerteten Landschaftstyp zeigt, und erhalten dann ebenfalls diese Punkte. Sie dürfen aber in ihrem Zug anschließend kein Plättchen mehr legen. Zuletzt zieht der Spieler wieder auf drei Plättchen nach. Die Partie endet, wenn die Nachziehstapel aufgebraucht sind und alle Spieler alle ihre Plättchen gelegt oder ausgespielt haben. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Camargue ist einmal mehr ein Paradebeispiel dafür, dass man bei der Anschaffung neuer Spiele hin und wieder auch einfach mal auf sein Bauchgefühl hören sollte. Wir haben hier ein sehr schön gemachtes Legespiel für die ganze Familie vor uns, das regeltechnisch keinerlei Fallstricke bietet und sich daher recht flott spielt. Beim Spielen an sich treiben einen dann die Wappen auf den Plättchen zwar teils in den Wahnsinn, weil sie natürlich immer genau dort sind, wo man sie nicht braucht, um das Plättchen möglichst punkteträchtig anlegen zu können, andererseits verhindern sie auch, dass gewisse Mitspieler gefühlt stundenlang überlegen, in welcher Ausrichtung sie ein Plättchen denn nun am besten anlegen sollen. Zudem muss man beim Spiel immer wieder gut durchkalkulieren, wo ein Plättchen jetzt am meisten Punkte einbringt, was vor allem gegen Mitte und Ende der Partie, wenn die Landschaften schon eine gewisse Größe haben, immer wichtiger wird. Auch der Einsatz der Helferplättchen will gut überlegt sein, denn sie können gerade im späteren Spielverlauf massig Punkte bringen, wobei man dann natürlich damit leben muss, dass man im eigenen Zug selbst kein Plättchen legen darf. Alles in allem hat uns Camargue wirklich extrem gut gefallen, wozu nicht zuletzt auch das schön gestaltete Spielmaterial beiträgt, das Urlaubsstimmung verbreitet.

Titel: Camargue
Autor: Timo Diegel
Verlag: Abacus Spiele