Tauschrausch

Unter dem Namen Tauschrausch hat Feuerland auf der SPIEL 24 die deutsche Version von Stamp Swap von Stonemaier Games vorgestellt. Geistiger Vater hinter diesem Titel ist dabei Paul Salomon, während Conner Gillette für das Artwork verantwortlich zeichnet. Aus seiner Feder stammt dann auch das Design des Boxcovers, durch das wir gleich wissen, dass uns Tauschrausch in die Welt der Briefmarkensammler mitnehmen wird. Nehmen wir den Deckel der Box ab, so finden wir im Innern den Spielplan, fünf Sammelalben, 165 Briefmarken in einer separaten Kunststoffbox, 12 Marker, 15 Tickets, 59 Karten, fünf Spielhilfen, das Regelheft, sowie ein separates Regelheft und Spielmaterial für den Solomodus.

Die große Briefmarkenbörse zieht wieder einmal Briefmarken-Fans aus dem ganzen Land an, um neue Marken zu kaufen, zu tauschen und die eigenen Schätze zu präsentierten. Doch nur die schönste Sammlung wird am Ende den Hauptpreis bekommen.

Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und an jeden Spieler ein Sammelalbum, sowie die Spielhilfe, die Tickets und Marker seiner Farbe verteilt. Einen der Marker stellen die Spieler auf das Startfeld der Punkteleiste des Spielplans, auf den auch noch der Phasenmarker, sowie je eine Karte der fünf verschiedenen Arten von Wettbewerbskarten kommen. Neben dem Spielplan werden die Briefmarken nach Sorten getrennt, verdeckt gemischt und bereitgelegt. Auch die Teilnehmerkarten und Eventkarten werden getrennt verdeckt gemischt und bereitgelegt. Ist ein Startspieler bestimmt, welcher den Startspielermarker erhält, kann es losgehen. Tauschrausch wird über drei Runden gespielt. Zu Beginn jeder Runde werden drei Karten vom Eventkarten-Stapel gezogen und aufgedeckt. Sie werden so übereinandergelegt, dass nur der Text der untersten Karte lesbar ist. Dann werden die Briefmarken und Teilnehmerkarten wie auf den drei Eventkarten abgebildet ausgelegt. Nun kann die Runde beginnen. Der Startspieler legt zunächst seinen Startspielermarker auch noch in die Auslage und nimmt sich dann ein Objekt aus dieser, welches er unten auf seinem Sammelalbum ablegt. Handelt es sich um eine verdeckte Briefmarke, darf er sie anschauen, muss sie aber trotzdem verdeckt ablegen. Haben so reihum alle Spieler jeweils sechs Objekte genommen, endet die Sammelphase. Sollte der Startspielermarker nun noch in der Auslage liegen, erhält ihn der Spieler, der zuletzt ein Objekt genommen hat, muss ihn aber nicht auf die Ablage seines Sammelalbums legen. In der anschließenden Tauschphase wählen die Spieler eines der sechs Objekte aus und legen es auf das Reserviert-Feld ihres Sammelalbums. Hierbei darf es sich aber nicht um eine Rarität handeln. Die übrigen Objekte kombinieren die Spieler zu zwei Angeboten. Beginnend mit dem Spieler, der aktuell den Startspielermarker hat, wählen die Spieler nun ein Angebot eines Mitspielers. Dieser legt dann sein zweites Angebot zur Seite und wählt seinerseits aus den Angeboten eines Mitspielers, usw.. Hierbei kann es auch passieren, dass ein Spieler am Ende seine beiden Angebote behält. In der Präsentationsphase legen die Spieler dann Teilnehmerkarten an die entsprechenden Felder ihres Albums an, während sie Briefmarken offen auf das Raster des Albums legen. Hierbei gilt zu beachten, dass die Briefmarken in folgenden Runden nicht mehr verschoben werden dürfen. Nun erfolgt eine Wertung, wobei der Spieler zunächst Punkte für erfüllte Vorgaben seiner Ausstellerkarten erhält und dann eines seiner Tickets nehmen muss, um eine der Wertungen der Wettbewerbskarten zu aktivieren. Hierbei darf jeder Spieler jede Wettbewerbskarte nur einmal aktivieren. Am Ende der dritten Runde erfolgt dann noch eine Schlußwertung, bei der die Werte der Briefmarken, der Spezialistenkarten und die fünfte Wettbewerbskarte Zusatzpunkte bringen. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Briefmarken haben wohl die meisten unter uns irgendwann in ihrem Leben schon einmal gesammelt. Von daher lag es natürlich nahe, dieses Hobby irgendwie auch einmal als Thema eines Brettspieles zu nutzen. Um es kurz zu machen, dem Autor Paul Salomon ist das hier definitiv gelungen. Tauschrausch ist ein wirklich gut gemachtes Spiel mit einfachen, leicht verständlichen Grundregeln, das aber sehr taktisch ist. Denn hier muss man nicht nur sehr genau überlegen, welche Briefmarken und Karten aus der Auslage man nimmt. Auch was man sich reserviert und wie man die restlichen Objekte in Angebote aufsplittet, will gut durchdacht sein. Aber am Ende ist es dann natürlich auch Glückssache, ob der Gegenspieler genau das Angebot nimmt, das man eh loswerden wollte oder doch das, das man eigentlich gerne behalten hätte. Was wir bei dem ansonsten wirklich schön gemachten Spiel etwas vermisst haben, war allerdings eine Erklärung der einzelnen Wettbewerbskarten. Denn was dann dort die Siegbedingungen sind, die die Punkte bringen, ist teilweise nicht ganz so klar, wie es sein sollte.

Titel: Tauschrausch
Autor: Paul Salomon
Verlag: Stonemaier Games / Feuerland