2023 brachte der chilenische Spieleverlag Fractal Juegos Nebula des Autorenduos Cristian Bustos und Bernardo Vásquez heraus. 2025 dürfen wir uns nun über die deutsche Version des Titels freuen, welche eine der Frühjahrsneuheiten von Wonderbow Games ist. Die Verpackung des Spiels bildet eine quadratische Standardbox mit Covergestaltung von Luna Vargas, welche einen stilisierten Sternenhimmel zeigt und uns somit auch gleich perfekt auf die Spielethematik einstimmt. Öffnen wir die Box, so finden wir im Innern sechs Spielpläne, 70 Karten, einen Stoffbeutel, einen Wertungsblock, 27 Marker, 150 Spielsteine und das Regelheft.
Gewaltige Nebel, die Nebulae, sind der Geburtsort der Sterne, die im Universum leuchten. Schaffe Dir Deine eigene Galaxie mit ihrer Harmonie der Gestirne und lasse sie heller leuchten, als die Deiner Konkurrenten
Zur Spielvorbereitung werden die Sternensteine und die zu Spielerzahl passende Anzahl an Steinen für schwarze Löcher in den Stoffbeutel gegeben und gut durchgemischt. Liegt der Spielplan in der Tischmitte, wird auf jedes Feld des Spielplans ein zufällig aus dem Beutel gezogener Stein gelegt. Sanduhr- und Mond-Marker kommen auf die Startfelder der Sternenfelder, der Schwarzes Loch-Marker auf das Startfeld der Leiste Schwarze Löcher. Dann werden die Karten für die allgemeinen Ziele gemischt, vier gezogen und offen neben den Spielplan gelegt. Jeder Spieler wählt sich einen Galaxie-Plan seiner Wunschfarbe und legt diesen zusammen mit den zugehörigen Sternmarkern vor sich ab. Anschließend werden die Karten der persönlichen Ziele gemischt und verdeckt an jeden Spieler zwei ausgeteilt. Von diesen wählen die Spieler eine aus, die sie verdeckt vor sich ablegen, die übrigen Karten kommen zurück in die Box. Ist ein Startspieler bestimmt, ziehen die übrigen Spieler aus dem Stoffbeutel eine bestimmte Anzahl an Steinen, die sie neben ihrem Galaxie-Plan als so genannten persönlichen Orbit ablegen. Nun kann es losgehen. Der aktive Spieler durchläuft in seinem Zug vier Phasen. In der ersten Phase sammelt er Sterne. Hierzu kann er entweder einen Stern aus seinem Orbit abwerfen und dann fünf Steine aus dem Beutel ziehen, von denen er zwei behält. Die restlichen werden ebenfalls abgeworfen. Die andere Option ist, die Zeit zu manipulieren. Hierzu bewegt der Spieler die Sanduhren auf dem Spielplan insgesamt fünf Felder weit, wobei er die Bewegung beliebig auf die Sanduhren verteilen darf. Er erhält dann maximal die drei Steine, die vor den Sanduhren liegen. Zuletzt schiebt er die Mond-Marker noch zu den Positionen der Sanduhren. In Phase zwei platziert der Spieler zwei, bzw. wenn er einen Stein in der Farbe des Leitsterns auf dem Spielplan setzt, drei Steine mit unterschiedlichen Farben aus seinem Orbit auf seinem Galaxie-Plan. Hierbei gilt zu beachten, dass er den ersten Stein auf das Zentralfeld in der Mitte legen muss und alle folgenden Steine auf Felder die mit einem bereits belegten Feld direkt, indirekt oder durch eine orbitale Verbindung erreichbar sind. Des Weiteren dürfen nie Steine gleicher Farbe auf Feldern platziert werden, die miteinander verbunden sind. Steine für schwarze Löcher hingegen kommen auf den Schwarze Löcher Pfad, wobei dieser von links nach rechts befüllt werden muss. Für jeden Stein, den ein Spieler hier setzt, muss er den Schwarzes Loch-Marker auf dem Spielplan ein Feld nach rechts bewegen. Erreicht er so ein markiertes Feld, wird der Stein des Zentralsterns abgeworfen und ein neuer aus dem Beutel gezogen. In Phase 3 überprüft der Spieler, ob er eines der allgemeinen Ziele erfüllt hat und legt ggf. einen seiner Sternenmarker auf die Karte. Der Erste, der dies tut, legt seinen Marker oben auf die Karte, alle anderen unten. In der vierten Phase überprüft der Spieler zuletzt noch, ob in einem Sternenfeld nur noch ein Stein liegt. In diesem Fall füllt er es aus dem Beutel wieder auf. Die Partie endet, wenn der Beutel leer sein sollte, oder ein Spieler drei Konstellationen vollendet hat, oder der Schwarzes Loch-Marker das letzte Feld erreicht, oder sich je nach Spielerzahl eine definierte Anzahl an Sternenmarkern auf den allgemeinen Zielkarten befinden. Die aktuelle Runde wird dann noch zu Ende gespielt. Anschließend erfolgt eine Wertung. Wer hier die meisten Punkte erzielen kann, gewinnt.
Nebula hatte uns ja schon bei der ersten Ankündigung durch Wonderbow Games mehr als interessiert und wir sind definitiv nicht enttäuscht worden. Wir haben hier ein Spiel vor uns, das einen wirklich zu fesseln vermag und bei dem man fast schon enttäuscht ist, wenn eine Partie dann doch so schnell vorbei ist. Die Grundregeln sind dabei einfach und leicht verständlich, doch erfordert dieser Titel neben dem üblichen Quäntchen Glück doch sehr viel strategisches Denken, um hier am Ende bei der Wertung Punkte abzusahnen. Zum einen bringen da die allgemeinen Ziele Punkte, wenn man sie erfüllt, dann natürlich auch das persönliche Ziel, das die Mitspieler nicht kennen. Konstellationen zu komplettieren, ist ein weiterer Punktelieferant, ebenso wie schwarze Löcher zu sammeln. Sprich, es gibt hier nicht DIE eine zielführende Strategie, so dass jeder seinen eigenen Weg suchen kann. Neben dem Grundspiel, das wir getestet haben, ist dann in der Box auch gleich noch das Material für eine Expertenvariante mit zusätzlichen Regeln enthalten und dann gibt es noch einen besonderen Clou. Denn sowohl die Spielpläne als auch die Box selbst weisen fluoreszierende Bedruckungen auf, die im Dunkeln leuchten. Einen winzigen Abzug in der B-Note müssen wir allerdings trotzdem vergeben, denn die Spielpläne biegen sich alle recht unschön durch. Allerdings ist das ein eher optisches Problem, das dem Spielspaß keinen Abbruch tut.
Titel: Nebula
Autoren: Cristian Bustos, Bernardo Vásquez
Verlag: Fractal Juegos / Wonderbow Games