Seit 2016 die erste Comic Con in Stuttgart stattfand, besuchen wir diese Veranstaltung und berichten seit 2018 auch regelmäßig hier im Blog über sie. Von daher waren wir natürlich auch dieses Wochenende wieder auf dem Stuttgarter Messegelände, um uns auf der nunmehr achten Ausgabe des Events umzuschauen. Und nicht nur wir scheinen zur stetig wachsenden Fangemeinde zu gehören, denn wie schon in den Jahren zuvor waren S- und U-Bahnen zur Messe schon am frühen Morgen gut gefüllt und vor den Eingängen bildeten sich teils wieder lange Schlangen, so dass am Ende rund 48.000 Besucher, die teils auch aus dem europäischen Ausland angereist waren, ihren Weg nach Stuttgart gefunden hatten.
Das neue Hallenkonzept, das erstmals letztes Jahr angewendet wurde, geht also auf, hat die Comic Con doch nun deutlich mehr Ausstellungsfläche als früher, wodurch sich auch das Gedränge in den Hallen trotz der Besuchermassen merklich reduziert hat. Wie gehabt war der namensgebende Comic-Bereich erneut in Halle 8 angesiedelt, wo die Comic-Zeichner am Ende gut die Hälfte der Halle einnahmen und somit mehr als genug Platz hatten, um sich mit ihren Werken dem Publikum zu präsentieren. Dafür gab es bei den klassischen Comic-Verlagen erneut einen Rückgang, was die Aussteller angeht, sieht man einmal vom Branchenriesen Panini ab, der seinen Stand allerdings in Halle 4 hatte. Sehr prominent war dagegen einmal mehr die Sammlerecke aus Esslingen in Halle 8 vertreten. An deren Stand war zudem auch noch der bekannte Comic-Zeichner Joscha Sauer im Dauereinsatz, um Besuchern seine Comic-Bände zu signieren und mit persönlichen Zeichnungen zu verzieren, was auch mehr als zahlreich in Anspruch genommen wurde.
Das restliche Viertel von Halle 8 war dann wiederum den Sammelkartenfans vorbehalten, nachdem ja Trading Cards in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt haben. Es mag daher auch kaum verwundern, dass die Pokémon Regional Championships dieses Jahr in der benachbarten Halle 10 und nicht mehr wie im Vorjahr im ICS stattfanden, um so den Spielern mehr Platz zu bieten. Zudem gab es in Halle 6 erstmals das Trading Card Village, das von der Comunity mehr als positiv angenommen wurde.
Die Hauptzielgruppe der Comic Con bleiben aber nichtsdestotrotz die Cosplayer, sind sie doch mit ihren kunstvollen und detailverliebten Kostümen ohne Zweifel das Highlight und einer der wichtigsten Besuchermagnete. Von daher waren auch dieses Jahr wieder die Hallen 4 und 6 praktisch komplett mit Ständen, an denen Fan-Artikel und Cosplay-Zubehör aller Art angeboten wurde, belegt. Und logischerweise herrschte genau in diesen Hallen und den Verbindungsgängen davor dann schon kurz nach Messeöffnung wieder dichtes Gedränge. Allerdings blieben Szenen wie letztes Jahr, als es zeitweise gefühlt nicht mehr vor oder zurück ging, diesmal glücklicherweise aus.
Ein wichtiges Anliegen der Comic Con in Stuttgart ist ja schon seit vielen Jahren das Thema Toleranz und Akzeptanz, so dass auch bei der 2024er-Ausgabe die Queer Avenue wieder in Halle 6 ihren Platz fand. Hier präsentierten sich erneut Persönlichkeiten der LGBTQ-Szene in einem bunten Bühnenprogramm aus Unterhaltung und Information den Besuchern, die dieses auch mit Begeisterung annahmen. Auch der erstmals letztes Jahr eingeführte Ü18-Bereich in Halle 6, in dem sich einige der freizügigeren Cosplayerinnen präsentierten und erotische Bilder, DVDs und anderes erworben werden konnte, war wieder vorhanden und lockte zahlreiche Besucher an, wie man an der langen Schlange am Eingang unschwer erkennen konnte.
Ein weiterer fester Bestandteil der Comic Con seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 2016 sind Foto-Sessions, Autogrammstunden und Panels mit nationalen und internationalen Stars aus Film und Fernsehen. So umfasste die Liste diesmal so bekannte Namen wie Clark Gregg, Leo Suter oder Katee Sackhoff. Das Interesse an den Stars war dabei allerdings extrem unterschiedlich verteilt. Während sich bei einigen wie gehabt lange Schlangen bei den Autogramm-Stunden und Fotosessions in Halle 4 bildeten, herrschte bei anderen gähnende Leere.
Der absolute Eyecatcher in Halle 4 bzw. der Comic Con insgesamt war aber unserer bescheidenen Meinung nach auch diesmal wieder in der Galactic Cantina zu finden. Denn hier zog ein originalgetreuer Nachbau eines AT-ST-Walkers die Blicke auf sich und dabei sicherlich nicht nur die von eingefleischten Star Wars-Fans. Auch die letztes Jahr erstmalig eingeführte Gaming Zone, in der die E-Sports-Gemeinde eine Anlaufstelle auf der Comic Con hatte, gab es wieder in Halle 4 und sie wurde wie im Vorjahr wieder begeistert angenommen.
Das Thema Klemmbausteine scheint dagegen endgültig passé zu sein. Nachdem letztes Jahr ja schon die Lego-Ausstellung nicht mehr präsent war, hatte diesmal auch BlueBrixx auf einen Messeauftritt verzichtet. Dafür erlebten die Brettspielfans auf der diesjährigen Comic Con eine positive Überraschung, denn der Elznir-Verlag war mit einem eigenen Stand und Spieletischen prominent vertreten. Daneben waren auch noch Asmodee und Ravensburger präsent, wobei beide nur ihre Sammelkartenspiele mit im Gepäck hatten. Last but not least gab es auch noch auf der Bühne im Atrium der Messe ein buntes Rahmenprogramm aus verschiedenen Panels, bei dem unter anderem auch der bekannte Comedian Torsten Sträter vertreten war. Alles in allem hat sich unser Besuch in Stuttgart auch dieses Jahr mehr als gelohnt. Von daher freuen wir uns schon jetzt auf die Comic Con 2025, die am 29. und 30. November 2025 stattfinden wird.